Neues ÖVP-Jagdlobby-Gesetz in Oberösterreich - vgt

Teilen:

Neues ÖVP-Jagdlobby-Gesetz in Oberösterreich

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.04.2012)

Wien, 18.04.2012

Jägerschaft übernimmt Kompetenzen der Bezirksverwaltungsbehörden. Organe, die ursprünglich gegen Wilderei eingerichtet wurden, sollen nun Tierschützer_innen verhaften

Jägerschaft übernimmt Kompetenzen der Bezirksverwaltungsbehörden. Organe, die ursprünglich gegen Wilderei eingerichtet wurden, sollen nun Tierschützer_innen verhaften

Die Jagd ist grundsätzlich aus dem Tierschutzgesetz ausgenommen. Laut §1 des oö Jagdgesetzes ist die „weidgerechte“ Jagd – ein Begriff aus der Zeit des Nationalsozialismus – erlaubt, d.h. die Täter_innen bestimmen also selbst, was Tierquälerei ist. Und das Töten nur für diesen Zweck in Massentierhaltungen gezüchteter Tiere wird somit zum gesetzlich anerkannten Hobby herrschender Eliten, und ein Mordsgeschäft.

Obwohl aber die Jagd und die mit ihr verbundene Hege erhebliche Schäden an Umwelt, Landwirtschaft und Ökosystemen anrichten, kein geeignetes Mittel zur Bestandskontrolle der Wildtiere darstellen und deshalb in vielen Gegenden, wie etwa dem gesamten Kanton Genf, mit wenigen Ausnahmen in ganz Holland und in allen international anerkannten Nationalparks, erfolgreich abgeschafft wurden, und obwohl sich die überwiegende Mehrheit der Österreicher_innen eindeutig für mehr Tierschutz und die endgültige Abschaffung der Hobbyjagd ausspricht, wurde in OÖ per Landesgesetzblatt ein neues, umfassendes ÖVP-Jagdlobby-Gesetz verlautbart:
http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Lgbl/LGBL_OB_20120413_32/LGBL_OB_20120413_32.pdf
(Ähnliche Änderungen sollen in den meisten anderen Bundesländern kommen)

Die Jäger_innen sind weiterhin von den sonst vorgeschriebenen Psycho-Tests für Waffenträger_innen ausgenommen, sollen aber ab jetzt künftig anstelle der Bezirksverwaltungsbehörden auch noch selbst bestimmen können, wer Jagdwaffen und Jagdkarten besitzen darf, welche zahlenden hohen Jagdgäste der Adel und seine Freund_innen aus Wirtschaft und Politik zum feudalen Hobbymorden laden dürfen, ob auch nachts gejagt werden kann, und vieles mehr.

Jagdschutzorgane, die historisch zum Schutz der Tiere vor Wilderern eingerichtet wurden, erhalten nun hoheitliche Befugnisse zum Schutz der Hobbyjäger_innen vor Störungen durch filmende Tierschützer_innen, und werden gesetzlich beauftragt, diese wegen beliebiger Verwaltungsübertretungen bei Jagdstörungen zu verhaften und dazu auch über das Jagdgebiet hinaus zu verfolgen.

Die Jägerschaft stellt sich also selbst einen Blankoscheck für Gewalt gegen Tierschützer_innen aus und erhält dafür die Zustimmung des Landtags!

Nachdem also der „Hexenprozess von Wiener Neustadt“ nicht die gewünschte Sozialdisziplinierung der Bevölkerung bewirken konnte, setzt sich die zur reinen Lobbyismuspartei verkommene ÖVP wieder einmal mit unfassbarer Unverschämtheit über die Interessen der Mehrheit hinweg, schreibt sich, mit dem ihr eigentümlichen elitären Selbstverständnis, ihre eigenen Gesetze, und verfestigt dabei ihre ewiggestrigen Gewalt-, Herrschafts- und Ausbeutungsformen, die jeglicher Kontrolle durch das Volk entzogen werden sollen.

05.09.2025, Altlichtenwarth (NÖ)

Grauenhaft: Liechtenstein’sche Jagdgesellschaft setzt massenweise Fasane zum Abschuss aus

Nahe Altlichtenwarth wimmelt es momentan von Fasanen, die alle aus einer Zucht in Massentierhaltung stammen und nur zur Abschussbelustigung dienen werden

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus

30.08.2025, Graz

Es gibt kein Verbot des Vollspaltenbodens: Tierschützerin beendet 24 Stunden Selbstversuch

Die von der Regierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgesehene „Gruppenhaltung Neu“ ist ein Vollspaltenboden ohne erkennbaren Unterschied zum Bisherigen.