Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.12.2012)
19.12.2012Exotenbörsen: stummes Tierleid
Entsetzliche Bedingungen für alle Tiere bei der Exotica in Wien. VGT erstattet Anzeige.
Zu Hunderten wurden Reptilien, Amphibien, Fische, Spinnentiere und Insekten zum Verkauf angeboten. Wie bei allen Exotenbörsen leben die Tiere in winzigen Plastikbehältnissen, oftmals übereinandergestapelt. .
Viele der HändlerInnen hielten sich nicht einmal an die minimalen Haltungsbestimmungen der Tierschutz-Veranstaltungsverordnung des Bundestierschutzgesetzes.
Papierschnipseln und Küchenrolle sind kein geeignetes Bodensubstrat, manchmal fehlte die Einstreu völlig. Viele Tiere hatten kein Trinkwasser, oft waren die Luftlöcher der Plastikboxen von außen nach innen durchs Plastik gestochen, was eine große Gefahr von Verletzungen in sich birgt, gerade für die sehr sensible Amphibienhaut. Bei einigen Behältnissen war die Belüftung unzureichend. Das größte Problem waren die zu kleinen Behältnisse. Obwohl die Tierschutz- Veranstaltungsverordnung minimale Vorgaben hat, werden sogar diese unterschritten. Der VGT hat all diese Punkte zur Anzeige gebracht.
Die ganze Zeit unter diesen schrecklichen Bedingungen werden die Tiere von HändlerInnen und ZüchterInnen aus Deutschland, Tschechien, Ungarn, Österreich oder der Slowakei hunderte Kilometer zu diesen Börsen gekarrt. Wer glaubt, dass diese Tiere zwischen den Börsen in große Terrarien kommen, sollte einmal gründlicher darüber nachdenken. Diese Exoten werden als reine Ware angesehen, und großer Aufwand rentiert sich nicht.
Ein bei der Börse anwesender Aktivist dazu: „Ich bin entsetzt wie mit diesen Tieren umgegangen wird. Viele Menschen neigen auf solchen Börsen zu Spontankäufen, wodurch das Tierleid leider oftmals nicht zu Ende ist. Menschen sollte endlich klar werden, dass auch diese Tiere Ansprüche haben und Gefühle wie z.B.: Angst und Schmerzen empfinden können. Nur weil sie nicht schreien können, heißt es nicht, dass sie nicht leiden! Exoten sollten nicht als Haustiere gehalten werden dürfen!“