Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.12.2012)
Wien, am 21.12.2012Das holländische Parlament beschließt Pelzfarmverbot!
Bis 2024 müssen alle 170 Pelzfarmen mit 6 Millionen Nerzen schließen; der EU-weit zweitgrößte und weltweit drittgrößte Pelzproduzent folgt Österreichs Beispiel
1998 hat Österreich als erstes Land der Welt ein Pelzfarmverbot eingeführt, im November dieses Jahres schloss die allerletzte Pelzfarm des Landes, nahe Heidenreichstein im Waldviertel. Seitdem folgten einige weitere Länder unserem Beispiel, insbesondere England, Schottland und Wales, in Kroatien laufen gerade die Übergangsfristen. Aber auch Deutschland steht kurz vor dem Ende seiner Pelzfarmen. Und jetzt ist es auch in Holland soweit: das Parlament beschloss nun ein Pelzfarmverbot, bis 2024 müssen alle 170 Pelzfarmen mit insgesamt 6 Millionen Nerzen schließen! Diese Entscheidung wiegt umso schwerer, da Holland der EU-weit zweitgrößte – nach Dänemark – und weltweit drittgrößte – nach China – Pelzproduzent der Welt ist. Auch in Italien, Irland, Norwegen und Schweden wird ein Pelzfarmverbot heiß diskutiert. In Polen und Tschechien veröffentlichten Tierschutzvereine kürzlich Foto- und Filmmaterial von einer landesweit repräsentativen Pelzfarmrecherche. In der EU werden knapp mehr als 50% der weltweit verarbeiteten Pelze produziert.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch kommentiert: „Der Tierschutzgedanke entwickelt sich rasch weiter, immer mehr Länder werden vom ‚Tierschutzbazillus‘ angesteckt. Dass nun sogar ein Land aus tierethischen Gründen die Herstellung eines Produkts verbieten, in dem die eigene Industrie Marktführerin ist, stellt allerdings eine völlig neue Entwicklung dar. Wir dürfen stolz sein, dass wir in Österreich hier weltweit Vorbildwirkung haben. Nur leider ist es nicht gelungen, auch beim Tierversuchsgesetz vorbildlich zu agieren. Die osteuropäischen Länder holen im Tierschutz ebenfalls auf. Unsere Rolle als Vorreiter werden wir bald abgeben müssen, wenn die Politik, und hier insbesondere die ÖVP, weiterhin so in Sachen Tierschutz auf der Bremse steht und jeden Fortschritt verhindert, ja sogar zu nivellieren versucht!“