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Pelzverkauf bei eybl!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (26.12.2012)

Wien, 26.12.2012

Viele Textilhändler sind pelzfrei, viele entscheiden sich bewusst gegen den Verkauf von Pelzen. Nicht so eybl, der deshalb in der Kritik von TierschützerInnen steht.

Viele Textilhändler sind pelzfrei, viele entscheiden sich bewusst gegen den Verkauf von Pelzen. Nicht so eybl, der deshalb in der Kritik von TierschützerInnen steht.

Eigentlich ist „eybl“ ja ein Sportartikelhändler. Doch im Gegensatz zu den meisten anderen Sportgeschäften hat eybl Tierpelz im Sortiment, und das nicht wenig! Meist am Kragen von Jacken wird das Fell verschiedener  Tierarten angeboten. In Österreich sind Pelzfarmen seit 1998 verboten, aber noch 2012 verwendet und importiert eybl das Tierleid aus China und Skandinavien.

 

Was sagen die Verantwortlichen dazu, dass eybl Tierquälerei im großen Stil verursacht?
Die Leiterin der Unternehmenskommunikation schreibt folgendes (auszugsweise):

  • „Ökologie und Nachhaltigkeit im Sportausrüstungsbereich wird für uns ein wichtiges Schwerpunktthema. Echtpelz-Applikationen auf Skimode sind dabei ein wesentlicher Aspekt“
  • „Auch in unserem Sortiment als Premiumanbieter finden sich vereinzelt Skimode-Kollektionsteile mit Verbrämungen aus Echtpelz. Das ist auch für uns kein befriedigender Umstand. Jetzt wäre es für uns ein Leichtes – und wir haben diese Möglichkeit immer wieder reflektiert – die entsprechenden Produkte einfach aus dem Sortiment zu eliminieren.“
  • „Allerdings: Hinter JEDEM Produkt steht ein reales Kundenbedürfnis. Und deshalb haben wir uns hier für eine integrale, allparteiliche Strategie entschlossen, weil wir weder Hersteller noch Kunden durch Radikalmaßnahmen kompromittieren wollen. Sondern: Wir sind davon überzeugt, dass ökologisches Handeln auch im Sportbereich immer verbesserbar ist und wollen das Nachhaltigkeitsbewusstsein auf gezielte Weise und breiter Basis vertiefen.“

Sehr geehrte eybl-Geschäftsleitung!
Sie sprechen von „Radikalmaßnahmen“. Wir müssen Sie daran erinnern, dass Pelzfarmen in Österreich seit 1998 verboten sind! Weil es sich hierbei erwiesenermaßen um Tierquälerei handelt! Empfinden Sie das als zu radikal?
Denken Sie, dass es übertrieben ist, wissenschaftlich nachgewiesene Tierquälerei wieder zu erlauben?
Sich auf ein reales Kundenbedürfnis zu berufen ist ein Trugschluss: viele KundInnen ist es gar nicht bewusst, dass es sich um Tierpelz handelt. Und falls Ihnen dieser Umstand doch bewusst ist, sind Sie in den allermeisten Fällen nicht darüber informiert, wie die Pelzfarmen aussehen, wo die Tiere gehalten werden.

 

  • „Gerade als Marktführer mit zwei Millionen Stammkunden sehen wir uns als Mittler zwischen Herstellern und Endkonsumenten. Unser Bestreben ist es, einen Common Sense herzustellen, dass Echtpelz-Applikationen heute einfach nicht mehr zeitgemäß sind, selbst wenn, wie bei unseren Produkten, sämtliche gesetzlichen Vorgaben auf Maximallevel eingehalten werden, wozu wir alle unsere Lieferanten selbstverständlich vertraglich verpflichten.“

Sehr geehrte Geschäftsleitung!
Wir als Tierschutzverein sehen die Hauptverantwortung beim Händler. eybl-MitarbeiterInnen kontrollieren scheinbar persönlich die Pelztierfarmen, sonst könnten Sie nicht so leichtfertig versichern, dass sämtliche gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.

Und wenn eybl die Farmen persönlich besucht hat: was empfinden die eybl-MitarbeiterInnen, wenn sie die „Pelztiere“ im Käfig sitzen oder herumspringen sehen? In einer völlig strukturlosen Umgebung! Ist es auch Ihrer Meinung nach Tierquälerei, Wildtiere in kleine Käfige zu sperren, inkl. Gitterboden, wo sie keinerlei natürliches Verhalten ausleben können? Warum wird in den eybl-Filialen nicht gezeigt, wie Pelztierfarmen aussehen? Warum läuft kein Fernseher, damit sich die KundInnen ein Bild machen können. Wäre Ihnen das zu „radikal“?

 

Die eybl-Unternehmenssprecherin berichtet auch von konkreten Maßnahmen für 2013, z. B., dass es einen Round-Table geben soll mit den Lieferanten, dass ein Nachhaltigkeitskonzept entwickelt werden soll, dass Eybl mitwirken möchte, das ökologische Bewusstsein zu vertiefen. etc. etc.
Wir hoffen das beste, doch als Tierschutzorganisation geben wir uns nicht mit netten Worten und reichhaltigen Versprechungen zufrieden, wir wollen Maßnahmen sehen, die im Sinne der Bevölkerung dem Schutz der Tiere zugute kommen!

Kein Bedarf an Gesprächen
Schon seit einem Jahr gibt es das Angebot des VGT, den Verantwortlichen bei eybl Fotos und Filme sowie Berichte über die Zustände auf Pelztierfarmen zur Verfügung zu stellen. Bisher hieß es immer wieder: „kein Bedarf“. Trotz vielversprechender Antwortmails an die besorgten KundInnen bleibt die Sorge bestehen, dass eybl auch im Herbst 2013 wieder Tierpelz im Sortiment haben wird.

Wenn auch Sie Ihren Standpunkt der Fa. eybl näher bringen sowie deren Rechtfertigung erfahren möchten, dann wenden Sie sich bitte direkt an die Fa. eybl. Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier:
office@sport-eybl.com oder www.eybl.at oder auch www.facebook.com/sporteybl


So lange eybl Pelz verkauft, muss es heißen:
„Warst beim eybl, hast  kein Leibl beim Tierschutz!“

(In Anlehnung an den eybl-Werbespruch)

 

 

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