Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.01.2013)
Wien, am 30.01.2013Demo gegen die Jagd - so laut wie noch nie
Die Demonstration gegen den JägerInnenball war so laut und gut besucht wie noch nie. Das Abfeiern des Lustmordens in Wald und Flur wird immer weniger gesellschaftsfähig
Knapp 100 JagdgegnerInnen fanden sich gestern vor der Wiener Hofburg ein, um ihren Unmut über die elitäre Jagd in Österreich zu artikulieren. Tatsächlich zeichnet sich hierzulande die Jagd durch eine beispiellose gesetzliche Bevorzugung aus, die nur aus ihrem feudalen Ursprung erklärbar ist:
- Während jede andere Manipulation mit nicht-menschlichen Tieren in Österreich durch das Tierschutzgesetz geregelt ist, ist die alltägliche Tierquälerei und Tiertötung "in Ausübung der Jagd" von diesem Bundesgesetz aus nicht nachvollziehbaren Gründen explizit ausgenommen.
- Während alle anderen Waffenbesitzer (zivile, polizeiliche und militärische) ihre psychologische Eignung unter Beweis stellen müssen und die Waffe nicht im alkoholisierten Zustand benutzen dürfen, sind JägerInnen aus ebenso irrationalen Gründen von psychologischen Eignungstest und einem Alkoholverbot ausgenommen.
Unter der Patronanz des niederösterreichischen Landeshauptmanns Erwin Pröll (ÖVP) und Landesjägermeisters Josef Pröll (ebenso ÖVP) feierte sich gestern Abend die reaktionäre Elite des Landes ungeachtet der zunehmenden Ablehnung in der Bevölkerung selbst ab. Weitere prominente Gäste waren Staatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP), Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP), FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, sowie Lobbyist Alfons Mensdorff-Poilly mit Gattin Maria Rauch-Kallat (ÖVP).