Tierschutz ist auch Bienenschutz: ÖVP-Wende bei Pestizid-Verbot ist erfreulich! - vgt

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Tierschutz ist auch Bienenschutz: ÖVP-Wende bei Pestizid-Verbot ist erfreulich!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (08.05.2013)

Wien, 08.05.2013

Sogar in der Frage der für die österreichische Landwirtschaft so wichtigen Bienen hörte Landwirtschaftsminister Berlakovich auf seine Agrarlobby-Einflüsterer

Bienen sind Tiere, keine Frage, und dabei noch ziemlich intelligente obendrein, siehe z.B. www.martinballuch.com/?p=2007. Auch Wirbellose fallen daher unter den Wirkungsbereich des Tierschutzes, das Tierschutzgesetz gilt für weite Strecken für sie genauso. Seit Ende der 1990er Jahre ist ein Bienensterben vor allem aus Nordamerika und Europa bekannt. Das betrifft insbesondere Imker-Bienen aber auch wilde Bienenvölker, bei denen man allerdings über das Ausmaß der Problematik weniger weiß.

Die Gründe für das Bienensterben dürften in einem Zusammenspiel vieler Ursachen liegen. Da sind einmal die Varroamilbe und andere Parasiten, Viren und Bakterien, die zahlreiche Bienenvölker befallen. Die natürliche Immunabwehr der Bienen dürfte dabei einerseits durch die Abnahme der Pflanzenvielfalt aufgrund menschlichen Einflusses geschwächt sein, aber andererseits auch durch den Einsatz von Pestiziden, also Pflanzenschutzmitteln, die für Bienen giftig sind. Die zur Gruppe der Neonicotinoide gehörenden Gifte sind dabei besonders schädlich für die Bienen. Daher wurde ein Verbot ihrer Nutzung in der Landwirtschaft EU-weit und natürlich in Österreich gefordert. Doch unser Landwirtschaftsminister, der gleichzeitig Umweltminister ist, weigerte sich und stimmte sogar auf EU-Ebene dagegen.

Bienen sind aber nicht nur schützenswerte Tiere an sich, sie haben auch eine große Bedeutung für die menschliche Ernährung. Bei bis zu 75% der Kulturpflanzen sind sie zum erheblichen Teil für den Ernteertrag verantwortlich, fast 40% der der menschlichen Ernährung dienenden Nutzpflanzen würden ohne ihre Bestäubung keine Frucht liefern. Dieser Faktor, zusammen mit dem nicht unerheblichen Einfluss der Imkerei, hat beim Landwirtschaftsminister zusammen mit den Protesten von Umweltschutz- und Tierschutzseite offenbar sehr rasch zu einer Kehrtwende geführt. Jetzt erklärte ÖVP-Bundesparteiobmann Dr. Spindelegger den Bienenschutz zur Chefsache und ermöglichte ein entsprechendes Nutzungsverbot von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft. Eine sehr erfreuliche Nachricht, so wird wenigstens eine der Belastungen von den Bienen genommen.

Anders reagierte ÖVP-Landwirtschaftskammerpräsident Gerhard Wlodkowski. Wegen fehlender wirksamer Alternativen zur Bekämpfung von Drahtwurm und Erdfloh werde sich die Rapsproduktion in Österreich halbieren, behauptet er. Auch für den Maisanbau will er eine Ausnahme von diesem Verbot. „Der heimische Saatmaisbau hat sich in den letzten Jahren massiv entwickelt. Es ist dringend diese Branche von dem Verbot von Neonicotinoiden auszunehmen. Für Österreich stehen damit € 50 bis 60 Millionen auf dem Spiel“, kommentierte er auf der Webseite der Landwirtschaftskammer das neue Verbot.

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