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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.05.2013)

Wien, am 29.05.2013

Taubenleben sind wertvoll! Harald Hofner schreibt offenen Brief an "Dancing Stars"-Moderator und Teilnehmer

Harald Hofner, Obmann des Tierparadies Schabenreith, schreibt einen offenen Brief an "Dancing Stars"-Moderator Klaus Eberhartinger und Teilnehmer Lukas Perman, die sich abwertend über Taubenleben äußerten und mögliche "Beseitigungsmethoden" diskutierten.

Der folgende Brief ist eine Reaktion auf die ORF-Sendung „Dancing Stars“, in der Teilnehmer Lukas Perman ein Taubenproblem auf der Terrasse seiner Wohnung angesprochen hatte, und mögliche Lösungen (u.a. Luftdruckgewehr) mit Moderator Klaus Eberhartinger lächerlichmachend diskutiert wurden (siehe Dancing Stars vom 26.4.2013 - Minute 8:05). Der daraufhin eingebrachte Protest der Tiroler Tierengel wurde in der darauffolgenden Folge lustig gemacht (siehe Dancing Stars vom 3.5.2013 - Minute 9:45).

Passender Veranstaltungstipp: Tagung „Tiergerechter Umgang mit Tauben im urbanen Bereich“ am 11.6.2013.

Ihre Aussagen in der Sendung „Dancing Stars“ am 26.04.2013 sowie 03.05.2013

Sehr geehrter Herr Klaus Eberhartinger,
sehr geehrter Herr Lukas Perman,

mit einem Zitat von Albert Schweitzer möchten wir dieses Schreiben an Sie einleiten. „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“

So auch Tauben.

Die Art und Weise wie Sie sich über einen Menschen lustig machen, der Sie richtigerweise darauf aufmerksam gemacht hat, dass auch Tauben dem Bundestierschutzgesetz unterliegen und also nicht einfach so getötet werden dürfen, stimmt sehr traurig und macht gleichzeitig sehr wütend. Erwachsene Menschen degradieren ein Lebewesen auf eine Art und Weise, dass es nicht zu verwundern braucht, wenn Kinder und Jugendliche eine dementsprechende Vorstellung vom Wert eines Lebewesens haben bzw. durch potenzielle „Idole“ erhalten.

Der  §6, Absatz 1, des Bundestierschutzgesetzes besagt:  „Es ist verboten, Tiere ohne vernünftigen Grund zu töten.“

Mit Verlaub, aber eine verschmutzte Terrasse gilt wohl keinesfalls als vernünftiger Grund. Anstatt sich über den richtigen, weil nachhaltigsten, Lösungsvorschlag des Obmannes des  Vereines „TirolerTierengel eV“ genauer zu informieren bzw. zu hinterfragen und sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, wird ebenfalls ein weiterer herablassender Kommentar von Herrn Perman abgegeben. 

Ein Problem das über Jahrzehnte geschaffen wurde, kann nicht von heute auf morgen gelöst werden. Die Wegwerfgesellschaft der letzten Jahrzehnte, hat dazu geführt, dass die Stadttaubenpopulation so angestiegen ist. Hier meinen wir Lebensmittel, die einfach im Müll bzw. auf den Gehsteigen landen und im wahrsten Sinne gefundenes Fressen für Tauben bieten.

Der Mensch nimmt sich das Recht, Lebensräume von Tieren zu zerstören um sie für sich zu beanspruchen und einzuvernehmen, und meint dann also, sich lästig gewordener Tiere einfach mittels Tötung entledigen zu können?! Das von Ihnen Gesagte war nur ein Spaß?

Wir empfehlen Ihnen, sich über diverse Stadttaubenprojekte zu informieren und möchten Sie hiermit auf das Pilotprojekt der Stadt Wien aufmerksam machen. Ein Versuch, die Taubenpopulation nachhaltig und tierschutzgerecht zu regulieren. Das Projekt läuft seit August 2010 – als Standort wurde der Dachboden des Amtshauses Meidling gewählt. www.wien.gv.at/bezirke/meidling/umwelt/taubenschlag.html

Sehr geehrter Herr Perman, für eine tierfreundliche Vergrämung der Tauben auf Ihrer Terrasse, empfehlen wir Ihnen bspw. Krähenattrappen, die auf dem Geländer befestigt werden können. Allerdings sollte diese Attrappe immer wieder versetzt werden, da Tauben sehr kluge Tiere sind und bald merken, dass es sich nicht um eine lebende Krähe handelt, vor der sie instinktiv flüchten würden bzw. Abstand halten. Auch eine Vernetzung der Terrasse wäre eine tierfreundliche Methode.

Für etwaige Rückfragen stehen wir natürlich gerne zur Verfügung!

In diesem Sinne verbleibe ich im Namen von vielen Tierfreunden und Tierfreundinnen,

Ing. Harald Hofner
Obmann
Verein Tierparadies Schabenreith e.V.

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