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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (08.07.2013)

Innsbruck, am 08.07.2013

"Ist diese Kundgebung eine Nötigung?"

Diese Frage stellten Tiroler TierrechtsaktivistInnen auch vergangenen Freitag und Samstag wieder in der Raum.

Schon von Weitem prangt der mittlerweile nahezu zum Stadtbild gehörende Spruch vom Transparent der 6-köpfigen Kundgebung in der Museumstrasse: "Für Kleider Bauer umgebracht, fühlende Wesen zu Pelz gemacht!" Dazu war ein kleiner Infotisch aufgestellt, auf dessen Stirnseite zu lesen ist: "Tiere sind Lebewesen, keine Wahre!"

Auf dem Infotisch lagen unzählige Infoblätter und Zeitschriften, angefangen von Themen wie Veganismus, verschiedensten Aspekten der Tierausbeutung, Infos zur Tierquälerei der Fiaker, tierversuchsfreier Kosmetik und natürlich dem Thema Tierpelz - insbesondere weil auch der Kleider Bauer Konzern mit Beginn der Herbstsaison wieder Kleidungsstücke mit Tierpelzbesatz verkaufen will. Aus aktuellen Gründen wird auch wieder verstärkt die demokratiegefährdende Repression thematisiert, welcher die österreichische Tierrechtsbewegubng ausgesetzt ist. So ziert ein zweites Transparent die kleine Kundgebung und fragt schon von weitem: "Ist diese Kundgebung eine Nötigung?" Dazu verteilen die AktivistInnen neue Flugblätter, welche einerseits die dramatischen Verbindungen des 'Kleider Bauer'-Konzerns mit staatlicher Repression gegen TierschutzsaktivistInnen aufzeigen, sowie dem Hauptaugenmerk der aktuellen Berufung im so genannten Tierschutzprozess.

So behauptet das OLG (Oberlandesgericht) in diesem Berufungsurteil tatsächlich, dass es "sittenwidrig" sei, von einem Modehaus den Ausstieg aus dem blutigen Geschäft mit Tierpelz zu verlangen, bzw. solange noch Kleidungsstücke mit Tierpelz verkauft werden, die KundInnen und PassantInnen darüber zu informieren und aufzuklären. Seit Oktober 2006 haben über 100.000 Menschen die Petition unterschrieben, welche auch bei den wöchentlichen Kundgebungen bei Kleider Bauer in Innsbruck aufliegt und genau diese Forderung zum Inhalt hat. Heißt das, seit Oktober 2006 hätten somit also mehr als 100.000 Personen eine solche Nötigung im sinne dieses Berufungsurteils begangen? Das hätte nämlich dramatische Konsequenzen für jede Organisation, die Firmen wegen deren Geschäftspolitik kritisiert, sei es wegen Tierschutz, Umweltschutz oder Menschenrechten. Aber auch wenn Einzelpersonen einem Unternehmen schreiben, sie werden dort nicht mehr einkaufen, bis sich das Unternehmen ethischer verhält, fällt das unter diese Strafdrohung, wenn das Unternehmen dadurch spürbare Umsatzeinbußen fürchten muss.

Auf Nötigung steht im Extremfall bis zu 5 Jahre Gefängnis! Um hier endlich Rechssicherheit zu schaffen, ist momentan auch eine Selbstanzeigen-Aktion im Gange.

Es ist nämlich keinesfalls gegen die guten Sitten, sich so zu verhalten, sondern ganz im Gegenteil. Es ist in jedem Sinne gut, Ethik in das Kaufverhalten einfließen zu lassen, andere Kunden und Kundinnen diesbezüglich zu beeinflussen und die Geschäftsleitung der Firmen darauf hinzuweisen.

Die AktivistInnen in Innsbruck freuen sich stets über Unterstützung ihrer unermüdlichen Arbeit und protestieren auch nächste Woche Freitag- und Samstagnachmittag wieder in der Museumstrasse bei der 'Kleider Bauer'-Filiale. (Jeweils 14.00 bis 17.00)

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