Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.01.2014)
Wien, am 28.01.2014Schon wieder Attentat auf VGT-TierschützerInnen!
Täter mischt sich unter die 100 DemonstrantInnen vor dem Jägerball in der Hofburg und zückt plötzlich Elektroschocker und Säurepistole: 6 Verletzte, darunter VGT-Obmann!
Das 32. Jahr in ununterbrochener Folge versammelten sich gestern TierschützerInnen anlässlich des Jägerballs vor der Hofburg in Wien. Die 100 TeilnehmerInnen riefen lautstark Parolen, während jagdkritische Karikaturen von Bruno Haberzettl an die Wand der geschichtsträchtigen Hofburg projiziert wurden. Plötzlich ein Schrei und die TierschützerInnen laufen auseinander. Mitten unter ihnen, hinter dem Demonstrationsgitter und einer Polizeilinie, begann ein Attentäter mit einer Spritzpistole Buttersäure auf die Menschen zu verspritzen. Als er von TierschützerInnen konfrontiert wurde, zückte er ein Elektroschockgerät und traf damit einen Familienvater an der Schulter. Danach erhielt VGT-Obmann Martin Balluch einen Elektroschock auf seine rechte Hand. Dennoch wurde der Täter überwältigt, entwaffnet und zu Boden gedrückt. Bis die Polizei realisierte, was da passierte, war alles bereits vorüber. Die Rettung wurde gerufen, musste aber, da Ballgäste sie blockierten, über 100 m entfernt stehenbleiben. 6 Personen waren verletzt, davon wurden 4 von der Buttersäure getroffen und 2 mit dem Elektroschocker traktiert.
Der Attentäter ist derselbe Mann, der bereits 2 Mal im August letzten Jahres VGT-TierschützerInnen vor Kleider Bauer in Wien und erst vor 10 Tagen AktivistInnen in Berlin mit Buttersäure attackiert hatte. Es handelt sich um einen 43 jährigen ungarischen Staatsbürger, der seit 5 Jahren als Fiakerfahrer in Wien lebt. Jedes Mal war der Täter wieder freigekommen, die Staatsanwaltschaft hatte die U-Haft mangels Tatwiederbegehungsgefahr abgelehnt.
VGT-Obmann Martin Balluch ist diesmal eines der Opfer: ,,Im April wird - 8 Jahre nach Beginn der Ermittlungen - der Tierschutzprozess wieder in erster Instanz in Wr. Neustadt wiederholt. Mit was für einer Ausdauer die Justiz TierschützerInnen verfolgt, denen nichts nachgewiesen werden konnte! Wie anders dagegen der Umgang mit dem Buttersäureattentäter gegen TierschützerInnen, für den es nach seinem vierten Anschlag offenbar noch immer keine Konsequenzen gibt. Dabei hat dieser Mann Menschen verletzt, mit Säure verätzt und mit einem Taser geschockt. Bei seinem heutigen Angriff erhielt auch ich einen Elektroschock auf die rechte Hand. Jener Beamte des Wiener Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, der mich kürzlich wegen dem vom ÖVP-Bauernbund erhobenen Vorwurf der Tierquälerei verhört hat, war heute auch vor der Hofburg anwesend. Aber nicht um uns TierschützerInnen vor derartiger Gewalt zu bewahren, sondern um uns zu beobachten und die Identitäten der DemonstrantInnen festzustellen. Beim Tierschutz ist der Wertekompass von Polizei und Justiz gelinde gesagt etwas durcheinander geraten!"