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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.01.2015)

Wien, am 28.01.2015

Luxemburg verbietet die Fuchsjagd auf seinem Staatsgebiet!

Vorbild für Österreich? Hierzulande kann man rationale Begründungen für das geltende Jagdgesetz mit der Lupe suchen, die Jägerschaft scheint gegen Vernunft immun!

Es gibt „keinen objektiven Grund“ Füchse zu jagen, erklärte der luxemburgische Staatssekretär im Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur, Camille Gira, auf einer Pressekonferenz am 22. Jänner 2015 und gab damit der Jagd auf diese Tiere den Todesstoß. Die Bestände regulieren sich auf natürliche Weise, wie wissenschaftliche Studien zeigen, ergänzte ein Sprecher des Umweltministeriums, bei zu wenig Nahrung gibt es weniger Nachwuchs, bei intensiver Bejagung kann die Populationszahl erhalten werden, selbst wenn man 70% aller Füchse töten würde, so hoch sind im Bedarfsfall die Reproduktionsraten. Tatsächlich hatten Füchse nie natürliche Feinde, warum sollte also eine künstliche Populationskontrolle überhaupt notwendig sein?

Das hilflose Argument der Jägerschaft, dass ohne Fuchsjagd die Tollwut und der Fuchsbandwurm Verbreitung fände, wurde von den Staatsbeamten locker abgeschmettert. „Das ist ein Schauermärchen, das die Jäger gerne erzählen“, so der Staatssekretär, „die Chance, sich mit dem Fuchsbandwurm anzustecken, ist so minimal wie die, dass einem ein Ziegelstein auf den Kopf fällt.“ Zudem sei die Tollwut bereits seit über zehn Jahren „ausgemerzt“. Die geschossenen Füchse hätten „keine nützliche Verwendung“ mehr, sei es als Nahrung oder als Pelz. Jedes Jahr würden „rund 3.000 dieser sympathischen Lebewesen“ abgeschossen und dann in die Mülltonne geschmissen. Die Leitlinie der Regierung sei daher, eine „andere Umgangsweise mit Tieren“ zu fördern, die einer aufgeklärten Gesellschaft im 21. Jahrhundert gerecht werde: „Wir Menschen sind nicht die einzigen Lebewesen, die Gefühle haben und Schmerz empfinden.“

Studie um Studie hat zutage geführt, dass die Fuchsjagd ökologisch nur negative Auswirkungen hat. Füchse leben hauptsächlich von Feld- und Waldwühlmäusen, im städtischen Bereich mehrheitlich von Regenwürmern, und sie vertilgen Aas. Für die Jägerschaft ist es zweifellos die Lust am Nachstellen und Töten dieser Tiere, die die Fuchsjagd tatsächlich begründet. Dass Füchse die Feldhasenpopulation vernichten würden, wo doch die JägerInnen gerne ihrerseits Feldhasen schießen, ist lediglich eine Ausrede. Studien belegen sogar, dass mit einem Rückgang der Fuchspopulation auch ein Rückgang der Feldhasenpopulation einhergeht.

Die verschiedenen Landesregierungen in Österreich täten gut daran, sich an Luxemburg ein Beispiel zu nehmen und ebenfalls mehr wissenschaftliche Studien zur Wildtierökologie in der Ausformulierung jagdgesetzlicher Normen zu berücksichtigen. In Luxemburg werden wir ja sehen, ob die Feldhasen verschwinden oder die Menschheit am Fuchsbandwurm stirbt. Der VGT fordert eine grundlegende Reform des Jagdgesetzes auf der Basis ökologischer Zusammenhänge. Dazu gehört neben dem Verbot der Fuchsjagd auch Verbote der Fütterung von Wildtieren, des Aussetzens gezüchteter Tiere zur Jagd und von Abschüssen im Jagdgatter, wie das der nö Landesjägermeister mit Vorliebe praktiziert.

Zu diesem Thema findet am Freitag den 30. Jänner 2015 von 11-12 Uhr auf Radio Orange 94,0 live oder zum Nachhören eine eigene Radiosendung statt.

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