Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.10.2015)
Wien, am 13.10.2015Rohrweihenabschuss in NÖ: VGT kritisiert Jagd auf Zuchtfasane!
Wer zahme Zuchttiere zur Jagd aussetzt, muss Raubtiere und Greifvögel vernichten, um sein „Investment“ bis zur Treibjagd zu erhalten! Wann ist Schluss mit der Jagd auf Zuchttiere?
Nicht zum ersten Mal wurde wieder ein Skandal in der Jägerschaft aufgedeckt. Diesmal fand man 37 geschützte Rohrweihen, abgeschossen mit Schrot im Bezirk Mistelbach, Niederösterreich. Manchen in der Jägerschaft sind diese Tiere ein Dorn im Auge, weil man ihnen nachsagt, Fasane zu töten. Und ganz besonders Zuchtfasane, die ja eigenständig nicht lebensfähig sind und nach dem Aussetzen Raubtieren hilflos gegenüber stehen. Überall, wo Fasanerien stehen, finden sich auch Fallen für Fuchs, Marder oder Greifvögel, wie den Habicht oder die Rohrweihe.
VGT-Obmann Martin Balluch fordert vehement ein Ende des Aussetzens von Zuchttieren: „Wer Zuchttiere aussetzt, um den Jagdspass zu erhöhen, reduziert unsere Natur zu einem Schießplatz und hat von ökologischen Zusammenhängen nichts verstanden. Kein Wunder, dass solche Personen auch alle Raubtiere nur als Störung für ihr Hobby sehen! Diese Ignoranz muss jetzt ein Ende haben. Wir brauchen eine Reform der Jagdgesetze, die Ökologie und Tierschutz in den Mittelpunkt stellt. Als erster Schritt muss dafür ein Verbot der Jagd auf Zuchttiere her.“
Und weiter: „Dass sich der niederösterreichische Landesjägermeister Josef Pröll jetzt so echauffiert und den Vorfall als Schlag ins Gesicht der Jägerschaft bezeichnet, klingt wie eine hohle Phrase, treibt er doch selbst in Jagdgattern sein Unwesen und ist ein Verfahren wegen Tierquälerei gegen ihn noch anhängig. Mit was für einer Selbstherrlichkeit diese erschossenen Tiere einfach liegen gelassen wurden, obwohl ihr Abschuss gesetzwidrig war, beweist, wie sicher sich diese TäterInnen innerhalb der Jägerschaft fühlen. Der nö Landesjagdverband sollte jetzt ein Zeichen setzen, und sich öffentlich für ein Verbot der Jagd auf Zuchttiere, ob ausgesetzt oder im Gatter, aussprechen. Dann erst könnte man ihm vertrauen, es hier ernst zu meinen!“