Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (03.11.2015)
Niederösterreich, am 03.11.2015VGT-Aktion heute in Wr. Neustadt: Forderung nach Verbot Gatterjagd wird immer lauter
Kontrollen bei einer Mehrheit der 74 Jagdgatter zeigen Tierquälerei und Waldverwüstung – bei Aktion am Hauptplatz in Wr. Neustadt wurde Gatterjägermeister Josef Pröll eingesperrt
Josef Pröll ist niederösterreichischer Landesjägermeister und damit der Sprecher der Jägerschaft in diesem Bundesland. Doch Josef Pröll jagt gefangene Tiere im Gatter! Nachdem er im Herbst 2013 dabei vom VGT erwischt wurde, läuft nun ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft gegen ihn. Dass es sich so lange hinzieht sei auf die Prominenz seiner Person zurückzuführen, so die Behörde. In NÖ gibt es 74 Jagdgatter, die Landesregierung ist bis dato zu keinem Verbot bereit, allerdings dürfen auch keine neuen Jagdgatter mehr errichtet werden. Kontrollen bei einer Mehrheit der Gatter durch den VGT zeigten Tierquälerei und Waldverwüstung.
Der VGT baute deshalb heute am Hauptplatz in Wr. Neustadt einen Tatort Gatterjagd auf. Eine Forensikerin untersuchte die Spuren, Josef Pröll und Alfons Mensdorff-Pouilly wurden verhaftet. Der VGT fordert auf diese Weise mit Nachdruck, dass die Jagd auf gezüchtete und gefangene Tiere endlich verboten wird. Kein Mensch mit Herz und Hirn kann diese Jagdart nachvollziehen. In einem modernen Land, in dem Tierschutz als Staatsziel in der Verfassung steht, darf nicht zugelassen werden, dass Tiere aus einem derart frivolen Grund gehetzt und getötet werden!
VGT-Obmann Martin Balluch: „Genau das ist das Problem: der Landesjägermeister selbst jagt in Gattern. Nur die Oberen 10.000 betreiben diese Form der Feudaljagd, die bäuerlichen Genossenschaftsjagden und insbesondere der Ökojagdverband nicht. Nur, auch wenn die Mehrheit sogar der Jägerschaft gegen diese Jagdart ist, bremst die Spitze der Landesjagdverbände und steht einem Verbot im Weg. Die Frage ist also, ob wir hierzulande eine Demokratie sind, in der die Mehrheit entscheidet, oder ob es sich die Oberen 10.000 weiterhin richten können, und die Mehrheitsmeinung ignorieren!“