VGT: Lügenmärchen Mensdorff-Pouilly handzahmer „Haustierhirsch“ im Jagdgatter - vgt

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VGT: Lügenmärchen Mensdorff-Pouilly handzahmer „Haustierhirsch“ im Jagdgatter

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.12.2015)

Bildein, 22.12.2015

Bei Begehung mit Tierzählung: kein Haustierhirsch, stattdessen 160 Wildschweine, 60 Damhirsche und 30 Rothirsche; wo bleibt handzahmer Damhirsch nach 2 Gatterjagden?!?

Am 19. November 2015 entdeckte der VGT im Jagdgatter Bildein von Mensdorff-Pouilly im Südburgenland einen handzahmen kapitalen Damhirsch, der offensichtlich für die anstehende Treibjagd im Gatter angekauft worden war. Nach Veröffentlichung des Videos, auf dem eine Tierschützerin zu sehen ist, die dem Hirsch das Gesicht krault, behauptete Alfons Mensdorff-Pouilly zunächst, den Hirsch gäbe es gar nicht. Dann kam seine Propagandaabteilung mit einer anderen Geschichte heraus: der Hirsch sei seit 6 Jahren ein mit der Flasche aufgezogenes Haustier, nachdem er als Kind gerettet worden wäre. Der Waffenlobbyist und fanatische Jäger, so die völlig lächerliche Story, habe selbstlos das arme Tier in seinem Jagdgatter untergebracht und würde es selbstverständlich nicht jagen. Aus unerfindlichen Gründen saßen ihm einige JournalistInnen auf, insbesondere als nette Bilder eines jungen Darmhirschs mit der Milchflasche gezeigt wurden – ohne Beweis, dass es sich um dasselbe Tier handelt. Der Umstand, dass ein Haustier ausgerechnet in einem Jagdgatter gehalten wird, schien nicht zu irritieren. In der Bevölkerung fanden sich Menschen, die den Hirsch freikaufen wollten, doch Mensdorff-Pouilly meinte, im Jagdgatter sei er bestens aufgehoben. Jetzt hängt seine Schädeldecke vermutlich im Jagdzimmer eines betuchten Gastes.

Weil seit dem 19. November haben 2 Treibjagden im Jagdgatter Bildein stattgefunden, nämlich am 28. November und am 13. Dezember. Jetzt durchkämmten 20 TierschützerInnen in einer Linie das winzige Gatter und konnten die Gesamtzahl der Tiere feststellen: 160 Wildschweine, 60 Damhirsche und 30 Rothirsche. Unter den Damhirschen fanden sich 4 kapitale, aber keiner davon war der gesuchte handzahme Hirsch, alle anders gefärbt und scheu. Zusätzlich gibt es 10 abgezäunte Untergatter im Jagdgatter Bildein, viele mit Konstruktionen versehen wie im Circus Maximus im Alten Rom, durch die mittels Drahtseilzug aus der Ferne Schleusen geöffnet und Tiere in den Jagdbereich gelassen werden können. Der Wald im Gatter ist aufgrund der viel zu hohen Wilddichte völlig ruiniert. Hier wird ein Stück Natur und hier werden hunderte Tiere pro Jahr aus purer Unterhaltung für betuchte Jagdgäste gequält und vernichtet.

VGT-Obmann Martin Balluch fordert Mensdorff-Pouilly nun auf, Farbe zu bekennen: „Bevor er für 3 Jahre ins Gefängnis geht sollte er der Öffentlichkeit noch sagen, wo sich der handzahme Damhirsch denn jetzt befindet. Mir war gleich klar, dass hier Propagandaspin betrieben wird, Herr Mensdorff-Pouilly nimmt es mit der Wahrheit eben nicht so genau. Ich fürchte das Tier wurde schon längst abgeschossen. Der fanatische Jäger lacht doch nur über die Sentimentalitäten der TierschützerInnen, die sich um das Tier sorgten. Was für eine lächerliche Vorstellung, dass Mensdorff-Pouilly ohne finanzielle oder jagdliche Hintergedanken auch nur irgendetwas für einen Damhirsch tun würde!“

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