Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.12.2015)
Wien, am 22.12.2015Die Pelzkampagne läuft auf Hochtouren!
Ein Wandel in Sachen Pelz wird sichtbar
Seit Oktober ist das VGT-Pelz-Team in Geschäften unterwegs, um sich nicht nur auf Weihnachtsmärkten und für die Positivliste umzusehen und das Gespräch zu suchen, sondern auch zu kontrollieren, ob der seit einem Jahr laut EU verpflichtete Hinweis „Enthält nicht-textile Teile tierischen Ursprungs“ im Etikett enthalten ist. Fehlt diese Kennzeichnung, kann das Unternehmen beim Magistrat angezeigt werden. Zu einer VGT-Anzeige gibt es derzeit bereits ein laufendes Verfahren! Glücklicherweise entscheiden sich immer mehr Unternehmen nach Beschwerden und VGT-Recherche, ihr Pelzsortiment – meist Bommel oder Krägen – gleich auszulisten statt richtig zu kennzeichnen.
Erfolge für die betroffenen Tiere!
Der Verein Gegen Tierfabriken gratulierte in der Herbstsaison bereits der Kurapotheke Oberlaa sowie der Zillertaler Trachtenwelt, die österreichweit 37 nun pelzfreie Filialen führt, zu diesem tierfreundlichen Schritt. Auch der Österreichische Touristenklub ÖTK entfernte dankenswerterweise seine Pelzbommelmützen! Die Aussteiger der letzten Jahre – beispielsweise Humanic, „Gewusst wie“ oder Geox – sind auch in dieser Saison pelzfrei geblieben! In den Boutiquen der Pulloveria, vor denen der VGT seit Winter 2009/10 in jeder Saison zu Pelz informiert hatte, endeckte der VGT in diesem Jahr sehr gut gemachte Imitate statt Tierpelz! Die Pulloveria scheint also pelzfrei geworden zu sein, was viele TierfreundInnen sehr freuen wird. Peek & Cloppenburg, vor dessen Filialen in der letzten Wintersaison aufgrund eines großen Sortiments an Kaninchenpelz-Produkten – nach acht pelzfreien Jahren – erneut VGT-Flugblattaktionen stattfanden, gab nun bekannt, nach Abverkauf der wenigen Restbestände ab 2016 keine Pelzwaren mehr einzukaufen! Und bei „Sports Direct“, „Mehsmer“ und „Oberwalder“, wo der VGT schon in den letzten Jahren Minidemos abgehalten hat, bekommt man in dieser Saison den Eindruck, die Pelzprodukte sollen rasch abverkauft werden.
Pelzige Absteiger des Jahres
Im leeren Schaufenster des ehemaligen Anbieters festlicher Roben – aber auch opulenter Pelzjacken – „Johann Strauss“ hängt noch einsam das Plakat mit Hinweis auf die Neueröffnung auf der Mariahilfer Straße. Aus der wurde nichts. Genauso verschwand 2015 die Billigkette für junge Mode „Syndikat“ mit all ihren Filialen, in denen beispielweise ungekennzeichnete Jacken mit Tierpelz um 50 Euro angeboten wurden. Kurioserweise hängt das gleiche Billig-Modell mit undefinierbaren langen Tierhaaren am Kragen bei „Karin Kasaj“, die übrigens dieses Jahr eine ihrer Pelz führenden Geschäftslokale geschlossen hat. Auch hier informierte der VGT bei kleinen Kundgebungen regelmäßig, wie man Tierpelz von Kunstpelz unterscheiden kann. Wer erinnert sich noch an Schöps und Cobra? Ihres Zeichens „Jeansanbieter“, die damals nach und nach immer mehr Pelzkragenjacken mit ins Sortiment nahmen – bevor sie von der Bildfläche verschwanden. Mit „einzige fixe Konstante im Bereich Jeans und Sportswear in Wien“ rühmt sich nun die Kleiderkette „Turek“ auf ihrer Homepage. Turek bietet wie einst Schöps und Cobra Pelz an Jacken und Hauben in einigen seiner Filialen an. Der VGT wird weiter vor Turek-Filialen das Tierleid hinter Pelz thematisieren. Ebenso wöchentlich finden in Innsbruck, Linz und Wien Infostände vorm leider nach wie vor Pelz verkaufenden Kleider Bauer statt.
Doch abgesehen von einigen leider in ihrer Hartherzigkeit gegenüber Tieren starr gebliebenen Bekleidungsketten wie Turek oder Kleider Bauer ist ein Wandel in der Geschäftspolitik von Mode-Unternehmen in Sachen Pelz deutlich sichtbar! Oft machen sich die EntscheidungsträgerInnen in diesen Unternehmen auch zum ersten Mal Gedanken, ob sie Pelz überhaupt anbieten möchten, kam er doch bisher nicht selten völlig unbemerkt weil kleinteilig zu den Verkaufsstandorten. Kein Wunder also, wenn das Verkaufspersonal in solchen Fällen von Kunstpelz ausgeht und diese Fehlinformation ungeprüft an die Kundschaft weitergibt. Tierliebe Kundinnen und Kunden sind an unseren wöchentlichen Infoständen und Flyeraktionen regelmäßig überrascht, dass der „Kunstpelz“ an ihrer Kleidung gar kein Plüsch ist.
Der VGT macht mit voller Energie weiter, um das Thema „Pelz“ aktuell zu halten und bewusst zu machen, wie jeder und jede Tierleid für Kleidung vermeiden kann.