VGT zu Mayr-Melnhof: Wildstand reduzieren, Fütterung einstellen, Jagdgatter schließen - vgt

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VGT zu Mayr-Melnhof: Wildstand reduzieren, Fütterung einstellen, Jagdgatter schließen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (27.01.2016)

Wien, 27.01.2016

Juristischer Streit um Gatterjagd in Salzburg – Schäden in der Landwirtschaft werden nicht durch die Zucht von Wildschweinen und Stockenten für die Jagd verhindert

Nachdem der VGT Treibjagden im Jagdgatter von Max Mayr-Melnhof sowohl auf dort gezüchtete Enten als auch auf Wildschweine Ende letzten Jahres dokumentiert hatte, zeigte er den ehemaligen Adeligen wegen Tierquälerei an. „Wie sowohl eine repräsentative Meinungserhebung als auch zahlreiche Medienumfragen ergaben, ist eine Mehrheit von 70-90 % der Menschen gegen die Jagd auf gezüchtete Tiere“, erklärt VGT-Obmann Martin Balluch. „Unsere Anzeige soll die Staatsanwaltschaft auf die Tierquälerei bei diesen Treibjagen aufmerksam machen. Wir fordern von den politisch Verantwortlichen ein Verbot solcher Perversionen!“ Da ein Jagdaufseher von Mayr-Melnhof mit Gewalt das legale Filmen außerhalb des Gatterzauns unterbinden wollte, musste auch dieser wegen Nötigung angezeigt werden. „Als Tierschutzorganisation nehmen auch wir die Pressefreiheit in Anspruch“, meint Balluch dazu, „wir sind schließlich als gemeinnützige Organisation sogar gesetzlich dazu verpflichtet, die Menschen über Tierquälereien aufzuklären und zur tierethischen Bildung beizutragen.“

Laut Medienberichten rechtfertigt Mayr-Melnhof seine Gatterjagd damit, dass sonst die Wildschweine die Landwirtschaft schädigen würden. „Was für eine verquere Logik“, wundert sich Balluch. „Er muss also Wildschweine züchten – und das ist nichts Anderes, wenn man Wildschweine in einer Umzäunung hält und ad Libidum füttert – um Schäden in der Landwirtschaft zu verhindern. Momentan haben wir laut Jägerschaft viel zu viele Wildschweine in Österreich, nicht zu wenig. In Salzburg gibt es auch anderswo Wildschweine, und dort müssen sie seltsamerweise nicht eingesperrt werden, und in der Steiermark ist trotz Wildschweinen die Gatterjagd verboten. Nein, Mayr-Melnhof sollte sich ein Vorbild an der Stadt Wien und dem Wildtiermanagement im Lainzer Tiergarten nehmen: Wildstand reduzieren, Fütterung einstellen, Gatter auflösen, und sei es durch Grünbrücken. Die Feudaljagd des Mittelalters im umzäunten Gelände auf gezüchtete Tiere hat im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr.“

Und weiter: „Am Absurdesten ist wohl die Behauptung, er musste seine Jäger auf die Filmkamera einer Drohne quasi in Selbstverteidigung schießen lassen, hatte aber nicht vor, sie zu beschädigen. Wenn er nichts zu verbergen hat, was stört ihn dann daran, dass seine Treibjagden gefilmt werden? Die Öffentlichkeit hat das Recht zu wissen, was bei solchen Jagden passiert, sie muss ja auch entscheiden, ob das explizit verboten werden soll. Traurig, dass Mayr-Melnhof, statt sich an der rationalen Diskussion über Sinn und Unsinn von Jagdgattern zu beteiligen, mit Klagen gegen das Filmen um sich wirft. Eine typische Reaktion aller, die Tiere oder auch Menschen missbrauchen, ob in Tierfabriken, der Gatterjagd oder im NSA-Skandal: statt Missstände zu beseitigen, will man jene beseitigen, die die Missstände aufdecken!“

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