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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (09.02.2016)

Wien, am 09.02.2016

Käfigeier für Faschingskrapfen?

Besonders in der Faschings- und Osterzeit ist es üblich, dass auch Eier aus dem Ausland nach Österreich importiert werden. Obwohl in Österreich seit 2009 die Haltung in Legebatterien verboten ist, kommen diese schrecklichen Haltungsbedingungen in anderen Ländern durchaus vor.

Bodenhaltungseier für die Faschingskrapfen - ist das gut genug?

In der Lebensmittelindustrie wird gespart, wo es nur geht. Doch auch wenn statt Käfigeiern Eier aus Bodenhaltung enthalten sind, bleibt das Herkunftsland oftmals ungeklärt. Bäckereien können selbst entscheiden ob sie österreichische oder ausländische Bodenhaltungseier verwenden möchten. Doch selbst wenn es sich um österreichische Bodenhaltungseier handelt, könnten diese aus Betrieben stammen, die nur geringe Standards bei der Hühnerhaltung pflegen. Gesetzeslücken ermöglichen es, die Grenzen zwischen Bodenhaltung und Käfighaltung verschwimmen zu lassen.

Käfighaltung (= Klasse 3)

Seit dem 1.1.2009 ist die Haltung von Hühnern in konventionellen Käfigen nicht mehr erlaubt. Die Haltung in konventionellen Käfigen war bis zum Eintritt des Käfigverbots die häufigste Form der Legehennenhaltung. Auch nach 2009 bleiben in Österreich so genannte "ausgestaltete" Käfige erlaubt, jedoch nur bis zum 1.1.2020. Seit 2004 dürfen keine Käfiganlagen mehr gebaut, oder konventionelle zu "ausgestalteten" umgebaut werden. Der sogenannte "ausgestaltete" Käfig ist der "Zukunftskäfig" in der Europäischen Union. Er sieht zwar mehr qm pro Tier vor, sowie eine "Sitzstange" und einen sogenannten "Nestbereich", der aber nichts anderes ist, als eine auf den Käfigboden gelegte Kunststoffgittermatte, die mit einem Plastikstreifen-Vorhang notdürftig umhängt ist. Insbesondere ist es für die Hühner nicht möglich, sich auf hochgelegene Sitzstangen zurückzuziehen.

In der europäischen Union ist der konventionelle Käfig seit 2012 verboten. Stattdessen sind seitdem die "ausgestalteten" Käfige erlaubt, wobei kein Verbot in Sicht ist. Weiterhin bleibt die Einfuhr von Eiern bzw. Eiprodukten nach Österreich uneingeschränkt erlaubt. D. h. auch nach dem Käfigverbot in Österreich können Eier und/oder Eiprodukte importiert werden.

Bodenhaltung (= Klasse 2)

In der Bodenhaltung haben die Tiere zwar mehr Platz als in einem "ausgestalteten" Käfig, aber auf mehreren Ebenen können 9 Tiere auf 1 qm gehalten werden. Weiters müssen Sitzstangen für die Tiere vorhanden und mind. ein Drittel der Stallfläche eingestreut sein. In einer Bodenhaltung leben bis zu 6.000 Tiere in einer Halle. Dazu kann es leicht zu Verhaltensstörungen wie Kannibalismus und Federpicken kommen. Die Bodenhaltung kann aus Sicht des Tierschutzes nur als Kompromiss zur Käfighaltung gesehen werden. Zu beachten ist aber auch, dass es Bodenhaltungen nach der gesetzlichen Definition gibt und eine etwas tiergerechtere Bodenhaltung, bei der die Tiere auch einen sogenannten Außenscharrraum und Einstreunester zur Verfügung haben. Diese ist mit dem Siegel "Tierschutz geprüfte" Bodenhaltung gekennzeichnet.
Eine Bodenhaltung und eine Freilandhaltung können sich vom Gebäude her gleichen. Jedoch haben die Hennen nur in einer Freilandhaltung auch die Möglichkeit zum Auslauf!

Freilandhaltung (= Klasse 1)


Bei der Freilandhaltung müssen den Hennen tagsüber ein Auslauf von 8 qm pro Tier zur Verfügung stehen. Bei einer "Tierschutz geprüften" Freilandhaltung stehen den Tieren - wie bei der biologischen Freilandhaltung auch - 10 qm Auslauf pro Tier zur Verfügung. Bei der konventionellen Freilandhaltung entsprechen die Mindestflächen in der Halle denen der Bodenhaltung. Weiters müssen Sitzstangen für die Tiere vorhanden sein und mindestens ein Drittel der Stallfläche eingestreut.
Es ist empfehlenswert sich Betriebe vorher persönlich anzusehen. Dies ist auch in der Freilandhaltung wichtig. Denn wenn der Auslauf falsch angelegt ist (z.B. durch fehlende Versteckmöglichkeiten), wird er von den Hennen nicht angenommen. Die Tiere verbleiben in der Halle und somit besteht kaum noch Unterschied zu einer Bodenhaltung.

Biologische Freilandhaltung (= Klasse 0)

Bei der Biologischen Freilandhaltung sind 10 qm Auslauf pro Henne vorgeschrieben. Im Stall dürfen pro Quadratmeter max. 6-7 Tiere leben. Der eingestreute Raum muss ebenso wie die Legenester und Sitzstangen den Tieren ebenfalls zur Verfügung stehen. Die maximale Besatzdichte pro Stall beträgt 3.000 Hennen; deutlich weniger als bei der konventionellen Bodenhaltung. Weitere Vorteile welche die biologische Haltung von Hennen mit sich bringt sind u.a. das Verbot des prophylaktischen Medikamenteneinsatzes und das biologisch erzeugte Futter für die Tiere. Dieses wird ohne Pestizide, chemisch-synthetische Dünger und Gentechnik hergestellt. Die biologische Freilandhaltung ist - neben der "Tierschutz geprüften" Freilandhaltung - derzeit die tierfreundlichste Haltungsform für Legehennen, die es auf dem Eier-Markt gibt. Egal wie tierfreundlich die Hühner jedoch gehalten werden, dürfen Sie als KonsumentIn nicht vergessen, dass die männlichen Küken in der Regel noch immer direkt nach der Geburt aussortiert und vergast werden.

Gerade im Entstehen ist das Konzept des Zwei-Nutzungshuhns. Es handelt sich dabei um Hühner, die einerseits Fleisch ansetzen und andererseits Eier legen, aber beides mit Maßen, sodass die Tiere nicht überlastet werden. Sie legen 40 Prozent weniger Eier als die Turbolegehennen und der Fleischzuwachs benötigt drei bis vier Mal so lange wie bei den Turbomasthühnern. Dafür sind sie wesentlich gesünder, leben länger und haben die Chance auf wenigstens ein bisschen Lebensqualität.

Was können Sie tun?

  • Achten Sie beim Einkauf auf die Kennzeichnung! Der auf dem Ei aufgedruckte Code zeigt Informationen über die Tierhaltung, das Herkunftsland und das Mindesthaltbarkeitsdatum des Eies. Die Zahl am Anfang des Codes steht für die Haltungsform (0=biologische Landwirtschaft, 1=konventionelle Freilandhaltung, 2=Bodenhaltung, 3=Käfighaltung).

  • Achten Sie auf Bio-Siegel, wie das EU-Bio-Gütesiegel! Eier aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft sind immer auch aus Freilandhaltung.

  • Fragen Sie bei Fertigprodukten, die Eier enthalten, immer nach! Die Nachfrage bestimmt das Angebot – und das hat jeder Konsument und jede Konsumentin selbst in der Hand.

  • Greifen Sie zu regionalen und österreichischen Produkten! Importierte Eier und Eiprodukte können von Hühnern aus Käfighaltung stammen. Eier aus Österreich sind mit den Kürzel „AT" gekennzeichnet.

  •  Am Besten ist es Sie verzichten auf Eier, was leicht und gut möglich ist, da es bereits leckere vegane Alternativen gibt.

Welche Ei-freien Alternativen gibt es?

Bernd's Welt: Erhältlich in den Filialen der Bäckerei Hartner, Weinviertel, NÖ.

Formosa: Barnabitengasse 6, 1060 Wien

Bäckerei Waldherr: Eisenstadt - Wien - Graz

Bäckerei Gunz: Gegen Vorbestellung erhältlich in fast ganz Vorarlberg, siehe Verkaufsstellen auf der Webseite.

Veganz: Wien – Krapfen von Bernd's Welt

Bioladen Farmer: Schillerstr. 42, 8010 Graz

Zuckerbäckerwerkstatt Wien: bieten Ofenkrapfen und sind somit sogar fettarm. Der Verkauf erfolgt in der Kainachgasse 78, 1210 Wien 

Biofeld Biomarkt: Linz – Krapfen von Waldherr

Oder backen Sie Ihre eigenen Ei-freien und veganen Krapfen! Das ist mit diesem Rezept ganz einfach:

Dazu brauchen Sie:

  • 250 ml Hafer- oder Sojadrink

  • 42 g Hefe

  • 200 g Pflanzenmargarine oder Alsan

  • 500 g Mehl

  • 100 g Zucker

  • Vanillemark

  • 3 TL Maisstärke

  • Salz

  • 400 g Pflanzenfett

  • 1/2 TL unbehandelte Zitronenschale

  • 450 g vegane Marillenmarmelade (am besten selbst gemacht)

  1. Zuerst den frischen Germ (Hefe) im Soja-Drink Ihrer Wahl auflösen und die Margarine langsam in einem kleinen Topf zum Schmelzen bringen. Den Drink mit dem aufgelösten Germ nun in die flüssige Margarine einrühren und ein wenig abkühlen lassen.

  2. Inzwischen Mehl, Zucker, Maisstärke, eine Prise Salz, etwas Vanillemark (aus der Mühle oder einer ausgekratzten Schote) und die Zitronenschale in einem Rührgefäß vermengen. Das flüssige Gemisch nun langsam hinzufügen und alles zu einem geschmeidigen Teig kneten.

  3. Der Teig muss nun zugedeckt etwa 60 Minuten im Warmen rasten.

  4. Nach dem Rasten wird er ca. 2-3 cm dick auf einer bemehlten Fläche ausgerollt. Mit einem mittelgroßen Trinkglas nun kleine Kreise ausstechen und diese noch einmal 20 Minuten rasten lassen.

  5. Inzwischen das Pflanzenfett bei mittlerer Hitze in der Pfanne zergehen lassen und die Spritztülle mit Marmelade füllen (dazu den längsten und dünnen Aufsatz verwenden).

  6. Sobald das Fett heiß genug ist, die Kreise vorsichtig in die Pfanne setzen und zugedeckt backen lassen. Nach etwa 3 Minuten aufs Wenden nicht vergessen. Die Krapfen sollten rundherum gleichmäßig gebacken sein und nicht zu dunkel werden.

  7. Fertige Faschingskrapfen aus der Pfannen nehmen und abtropfen lassen. Vorsichtig die Marmelade mit Hilfe der Spritztülle einfüllen und nicht zuviel Marmelade einspritzen. Noch in heißem Zustand mit Staubzucker bestreuen und leicht gekippt auskühlen lassen, damit die Marmelade nicht ausrinnen kann.

Das Rezept können Sie unter seemsincredible.com nachlesen.

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