Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.03.2016)
Salzburg, am 24.03.2016Trotz Regenwetters: 24 Stunden in Fasanvoliere in der Salzburger Altstadt ausgeharrt
Großes Engagement unter TierschützerInnen, um den Anachronismus der Jagd auf gezüchtete Tiere – ob im Gatter oder auf Zuchtfasane – zu beenden
In Salzburg gibt es 3 Jagdgatter, darunter jenes von Mayr-Melnhof und eines der Großindustriellenfamilie Krupp. Im 19. Jahrhundert, als nach der Revolution das Jagdprivileg mit Grund und Boden verbunden wurde, begann der Geldadel, d.h. die durch die Industrialisierung zu Geld gekommenen Großbürger, im großen Stil Land aufzukaufen. Bäuerliche Betriebe, die nach 1848 abgewirtschaftet hatten, wurden praktisch zum Verkauf gezwungen. Peter Rosegger schreibt davon in seinem Roman „Jakob der Letzte“. Die großen Jagdgatter sind das Vermächtnis aus dieser Zeit. Der Geldadel, wie immer im Bestreben, den alten Feudaladel in dessen eigenem Metier noch zu übertreffen, hat sich dort seine eigenen Jagdparadiese geschaffen, wo gezüchtete Tiere ohne viel Aufwand und ohne Störung durch Wanderer – und ohne Berücksichtigung von Schonzeiten – beliebig geschossen werden können. Sogar Steinböcke sollen in Salzburger Jagdgattern zum Abschuss gezüchtet werden.
VGT-Obmann Martin Balluch kommentiert: „Als die 8 TierschützerInnen nach 24 Stunden in einer Fasanvoliere heute um 11 Uhr aus dem Käfig stiegen, war das die Botschaft an die Gesellschaft: keine Feudaljagden mehr, kein Züchten von Tieren zum Abschuss, keine Privatjagden ohne Schonzeit im umzäunten Gehege. Landesrat Josef Schwaiger wird aufgerufen, nicht nur die neuen Gatter zu regulieren, sondern mit entsprechender Übergangsfrist zu verbieten. Wir brauchen Ausstiegsszenarien für die bestehenden Jagdgatter und ein klares Verbot für jegliche Neuerrichtung.“