Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.04.2016)
St. Pölten, am 04.04.2016Jetzt: Ausstellung über Zuchtfasane für die Jagd vor dem Hauptbahnhof in St. Pölten
Von der Brüterei über die Massentierhaltung, das Schnabelkupieren und die Todesrate bis zum Tiertransport, dem Aussetzen der hilflosen Tiere und dem Massenabschuss – VGT fordert Verbot
Die Jagd ist Hege und Pflege der Natur, so das Image. Wer weiß schon von den Auswüchsen der Feudaljagd, von den Massenabschüssen gezüchteter Tiere, vom Jagdspaß der oberen 10.000 abseits der Augen der Öffentlichkeit im hermetisch abgeriegelten Privatgrund? Die meisten der gut 100.000 Vögel aus eigenen Zuchten für die Jagd stammen aus Ungarn, Tschechien und der Slowakei. Dort richtet man sich in der Werbung gezielt an österreichische KundInnen. Der VGT war vor Ort und hat die Zustände dokumentiert. TierschützerInnen warfen einen Blick in die Brutmaschinen, in die Massentierhaltungen und auf die Misthaufen voll toter Fasane. Der VGT war dabei, als die Tiere in Kisten gestopft auf Tiertransporten bis in die österreichischen Jagdreviere verfrachtet wurden. Und AktivistInnen dokumentierten den massenhaften Abschuss dieser zahmen Tiere. Das Ergebnis steht momentan in Form einer großen Ausstellung vor dem Hauptbahnhof in St. Pölten. Nur eine informierte Öffentlichkeit kann eine seriöse Entscheidung darüber fällen, ob diese tierquälerische und unwürdige Praxis beibehalten werden soll.
VGT-Obmann Martin Balluch: „Es ist immer wieder erstaunlich, wie naiv und gutgläubig die Menschen sind, wenn es um Jagdpraktiken geht. Der nette Jäger kümmert sich doch um kranke Tiere, der lässt doch nicht Fasane in der Massentierhaltung züchten, um sie auszusetzen und abzuballern. Tut er doch. Und so nett ist er nicht, wenn man ihn dabei überrascht und die Dokumentation an die Öffentlichkeit bringt. Es wird Zeit, dass sich die Mehrheitsmeinung in ein Verbot umsetzt. Eine Market-Umfrage von Servus TV ergab letzten Freitag, dass 91,4 % der Menschen ein Gatterjagdverbot wollen, beim Aussetzen von Zuchttieren sind die Zahlen ähnlich. Wir fordern daher Landesrat Stephan Pernkopf auf, das Aussetzen von gezüchteten Fasanen, Rebhühnern und Stockenten in Niederösterreich ausnahmslos zu verbieten!“