Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12.05.2016)
Salzburg, am 12.05.2016Tausende Partezettel im Jagdgatter Mayr-Melnhof erinnern an getötete Wildschweine
Fotos beweisen: viele der Wildschweine sind zahm und an Menschen gewöhnt; deshalb brachten offenbar BesucherInnen des Jagdgatters Partezettel an, um den Opfern zu gedenken
In dem 500 ha großen Jagdgatter von Mayr-Melnhof bei Anthering nördlich von Salzburg befinden sich etwa 600 Wildschweine. Das ist eine um mehr als das 100 fache zu hohe Besatzdichte im Vergleich zu einer natürlichen Population, die sich von den dortigen Pflanzen selbst ernähren könnte. Zusätzlich zeigen aktuelle Fotos, dass die Wildschweine zahm sind und BesucherInnen des Jagdgatters ganz nahe an sich heran lassen.
Nun wurden dem VGT Fotos von tausenden Partezetteln zugeschickt, die offenbar überall im Jagdgatter aufgehängt worden sind. BesucherInnen hatten persönliche Beziehungen zu den Wildschweinen hergestellt und gedenken nun ihrer Freunde und Freundinnen, indem sie diese Zettel wie Todesanzeigen an den Bäume fixieren.
VGT-Obmann Martin Balluch kam heute nach Salzburg, um eine Kundgebung vor dem Landtag in Salzburg abzuhalten: „Gefangene und gezüchtete Tiere, noch dazu in so großer Zahl, mit Hunderudeln zu hetzen und von Jagdgästen im umzäunten Gelände beschießen zu lassen, darf heutzutage nicht mehr geduldet werden. Das Engagement der BesucherInnen des Jagdgatters, solche Partezettel für ihre Freunde und Freundinnen aufzuhängen, die kaltblütig erschossen worden sind, unterstreicht, dass 91,4 % der Bevölkerung, wie eine Market Umfrage Ende März 2016 ergab, für ein Verbot dieser Jagdgatter auch in Salzburg sind. Wir fordern daher den zuständigen Landesrat Josef Schwaiger mit einer Demonstration vor dem Landtag in der Kaigasse heute Vormittag auf, mit VertreterInnen des Tierschutzes in Verhandlungen zu treten und die Gatterjagd ohne Ausnahme zu verbieten, wie das in 5 Bundesländern in Österreich bereits geschehen ist!“