Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.06.2016)
Graz, am 23.06.2016JETZT in Graz Protest gegen Zuchtfasanjagd: tote Fasane in Blutlacke vor Landhaus
ÖVP und SPÖ planen Reform des Jagdgesetzes als Mogelpackung: es soll weiterhin erlaubt bleiben, Zuchtfasane aus Massentierhaltung zum Abschuss auszusetzen
- Wo:
- Herrengasse 16, 8010 Graz, im Eingang zum Landhaus
- Wann:
- Donnerstag 23. 6. 2016, ab 12:30 Uhr
- Was:
- 20 tote Fasane aus österreichischen Fasanerien liegen in Blutlacke auf weißem Leintuch im Eingang zum Landhaus
26.000 Fasane aus der Massentierhaltung werden jedes Jahr in den steirischen Jagdrevieren zum Abschuss ausgesetzt, die Kücken für diese Saison sind bereits geschlüpft. Die große Mehrheit in der Bevölkerung lehnt diese perverse Jagdpraxis ab. Nach einem Antrag der Grünen im Landtag wurde ein Unterausschuss zu einer entsprechenden Reform des Jagdgesetzes eingerichtet. ÖVP und SPÖ planen nun aber eine Reform, die das Aussetzen von Fasanen aus der Massentierhaltung weiter erlaubt. Dabei sind diese Tiere laut einem Gutachten von Veterinärlektor Dr. Hans Frey nicht für die Erhaltung der Population geeignet, sondern einzig und allein als Kanonenfutter für Jagdgesellschaften.
Der VGT fordert nun von den Regierungsparteien, diese Reform noch einmal zu überdenken. Wenn schon Fasane ausgesetzt werden, dann dürfen diese nicht aus einer Massentierhaltung stammen und es darf im selben Revier in den nächsten beiden Jahren nicht gejagt werden. Das wäre doch sonst ein Widerspruch. Entweder die Population muss gestützt werden, dann kann man sie nicht jagen, oder es wird gejagt, dann braucht man die Population nicht mit ausgesetzten Fasanen zu stützen. Außer, man will einfach die Jagdstrecke erhöhen!
VGT-Obmann Martin Balluch: Selbst in der Jägerschaft ist die Mehrheit gegen die Jagd auf gezüchtete Fasane aus dem Kistl. Und beide Regierungsparteien haben zugesagt, diese Jagdpraxis abschaffen zu wollen. Wieso schlägt sich das nun nicht in dieser Reform nieder? Schon wieder ziehen offenbar einflussreiche Persönlichkeiten im Hintergrund hier die Fäden und verhindern eine Änderung zum Schutz der Tiere, um ein abartiges Freizeitvergnügen beibehalten zu können.