Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.09.2016)
Salzburg, am 29.09.2016Natura 2000 Gebiet Salzachauen ein Saustall: Jagdgatter Mayr-Melnhof
Begehung zeigt: hunderte Wildschweine haben Naturschutzgebiet in stinkenden Schweinestall verwandelt, hundert Damhirsche den Jungwald verbissen: VGT fordert Aufhebung!
Eine aktuelle Begehung des Jagdgatters Mayr-Melnhof in der Antheringer Au zeigt, wie vollkommen „versaut“ dieses der EU als Natura 2000 Naturschutzjuwel gemeldete Gebiet in Wirklichkeit ist, da Max Mayr-Melnhof dort hunderte Wildschweine für den Jagdspaß züchtet. Wo man hingeht, ist alles umgewühlt und zugekotet, die Gewässer gleichen einem Güllebecken, von Amphibien keine Spur. Insbesondere die Erlen- und Eschenwälder sind zerstört und die Krautschicht der Böden vernichtet. Doch genau diese Lebensräume zusammen mit ihren seltenen Amphibienarten müssten eigentlich laut Flora-Fauna-Habitatsrichtlinie geschützt werden. Faktum ist aber, dass der Zustand Jahr für Jahr immer schlechter wird. Man kann keine um das 100fache im Vergleich zur natürlichen Wilddichte erhöhte Schweineanzahl halten, und erwarten, die Natur würde nicht vollkommen degenieren!
Der VGT ruft bei einer Demo heute vor dem Amt der Salzburger Landesregierung die beiden zuständigen LandesrätInnen, die Grüne Umweltlandesrätin Astrid Rössler und den ÖVP Jagd- und Tierschutzlandesrat Josef Schwaiger, dazu auf, endlich einzugreifen. Salzburg darf sich nicht mehr länger von Mayr-Melnhofs auf der Nase herumtanzen lassen. Die Erhaltung eines Natura 2000 Gebiets liegt im öffentlichen Interesse, da muss sich auch Großgrundbesitzer Max Mayr-Melnhof fügen, zumal wir nicht mehr in einem Feudalstaat leben.
VGT-Obmann Martin Balluch ist erbost: „Jeder Mensch kann sich selbst ein Bild machen. Die Salzachau im eingezäunten Jagdgatter Mayr-Melnhof ist vollkommen verdreckt und umgewühlt, die Jungbäume sind geschält und die Krautschicht zerstört. Was Mayr-Melnhof von Naturschutz hält, sieht man aus erster Hand: bei der Entenjagd hinterlässt er Haufen von Schrothülsen – von den Kugeln ganz zu schweigen, die in der Landschaft verteilt wurden – und dazwischen auch noch Zigarettenstummel. Mitten durch die wertvollen Schilfbereiche wird großflächig gemäht und es führen Stege, von denen aus auf die Wasservögel geschossen werden kann. Dazwischen hunderte handzahme Wildschweine und Damhirsche. Das Jagdgatter Mayr-Melnhof ist ein Abenteuerpark für schießwütige Jagdgäste und kein Naturschutzgebiet mehr. Diesem Treiben muss endlich Einhalt geboten werden!“