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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.10.2016)

Eisenstadt, am 06.10.2016

Widerstand gegen Jagdgesetzesreform im Burgenland: VGT-Demo vor dem Landhaus

Trotz Versprechens kein Tierschutz enthalten, Burgenland Schlusslicht in Österreich, selbst Landwirtschaft rebelliert wegen Wildschäden, Grüne Petition gegen Gesetzesvorschlag

Fährt man im Burgenland momentan die Feldwege entlang, wimmelt es in machen Regionen von Fasanen. Sind sie gerade geschlüpft? Nein, sie sind ausgesetzt worden. Und zeigen keine Angst vor den Autos. Die meisten werden Opfer des Straßenverkehrs oder der Füchse und Raubvögel, denen sie hilflos ausgesetzt sind, eine Tierquälerei in jeder Hinsicht. Nur Landesrätin Verena Dunst, die sich als Tierfreundin und Tierschützerin bezeichnet, findet da offenbar nichts dabei. In ihrem Vorschlag zum neuen Jagdgesetz soll diese Praxis weiterhin ungebrochen erlaubt bleiben. Die einzige „Änderung“: das Aussetzen muss 4 statt 2 Wochen vor Beginn der Schusszeit erfolgen, und wer weibliche Tiere ohne Voliere aussetzt, darf sie in der laufenden Saison nicht bejagen. Aber die Feudaljägerschaft nutzt natürlich Volieren und ist sowieso hauptsächlich an männlichen Fasanen interessiert. Und die darf man nach Herzenslust aussetzen und wieder abknallen, wie in alten Tagen.

Der VGT hat bei mehreren Gesprächen mit Landesrätin Dunst, auch zusammen mit vernünftigen Jagdexperten aus dem Ökojagdverband, eine Reihe von Tierschutzstandards vorgeschlagen. Das Burgenländische Jagdgesetz hätte wie die modernen Wildtiermanagementgesetze Deutschlands einen Paradigmenwechsel bringen und Ökologie und Tierschutz als Grundpfeiler einführen können. Der VGT-Vorschlag sieht neben einem Verbot der Gatterjagd und der Jagd auf gezüchtete Vögel (Fasane, Rebhühner, Enten), auch die Einführung von Schonzeiten für alle Tiere, ein Abschussverbot von Hunden und Katzen, und ein Verbot der Baujagd auf Fuchs und Dachs und anderes vor (siehe Ideen zur Reform der Jagdgesetze). Nichts davon hat „Tierschützerin“ Verena Dunst übernommen. Deshalb demonstrierte der VGT heute – mit spontanter Unterstützung durch den Grünen Landtagsabgeordneten Wolfgang Spitzmüller – vor dem Burgenländischen Landtag in Eisenstadt.

VGT-Obmann Martin Balluch: „Verena Dunst hat einen Paradigmenwechsel angekündigt, aber einen Jäger das Jagdgesetz schreiben lassen. Keine ExpertInnen im Tierschutz waren involviert. Kein Wunder, dass auf diese Weise ein Gesetz entsteht, das nur der Jägerschaft gefällt. Selbst die Landwirtschaft protestiert bereits, sollen die GrundbesitzerInnen doch in Zukunft zu einem Gutteil für den Wildschaden selbst aufkommen, den ihnen die Jagd zufügt. Auch die Grünen haben bereits eine Petition gegen diese Reform gestartet. Mit diesem Jagdgesetz würde das Burgenland absolutes Schlusslicht in Österreich, nirgendwo herrscht solche Narrenfreiheit beim Aussetzen von Zuchttieren. So darf dieses Gesetz keinesfalls in Kraft treten!“

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