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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.10.2016)

Burgenland, am 20.10.2016

Jagd auf Zuchtfasane bringt gefährdete Seeadler in Gefahr – VGT fordert Verbot!

3 erwachsene Seeadler bei Zuchtfasanjagd im Nordburgenland gesichtet, essen mit Bleischrot getötete Vögel – In Deutschland ist die Bleivergiftung die häufigste Todesursache bei Seeadlern

Nicht nur, dass die infantile Abschießbelustigung auf 1000 ausgesetzte Zuchtfasane diesen Tieren ein Leben in Massentierhaltung und einen Tod durch Schrotbeschuss und Hundemeuten beschert. Das massenweise Aussetzen zahmer Tiere bringt auch das Ökosystem aus dem Gleichgewicht und zahlreiche seltene Tierarten in Gefahr. Der VGT hat nun bei einer Treibjagd im Nordburgenland 3 erwachsene Seeadler dokumentiert, die dort angeschossene und verendete Zuchtfasane fraßen. 1000e dieser zahmen Tiere auszusetzen, lockt natürlich Raubtiere an. Doch die angeschossenen Fasane, die irgendwo verenden, haben zahlreiche Bleikugeln im Körper. Da dieses Metall ein schweres Gift darstellt, das auch die Blut-Hirn-Schranke überwindet und das Zentralnervensystem unmittelbar schädigt, hat die WHO den erlaubten Grenzwert für Blei in Nahrungsmitteln auf Null reduziert.

Der anerkannte Vogelexperte, Wildbiologe und Veterinärlektor Dr. Hans Frey dazu: „Die Aufnahme von Blei aus den Körpern erlegter (oder nur angeschossener Tiere, die dadurch Behinderungen zeigen) durch Seeadler, aber auch alle anderen Aaskonsumenten und Beutegreifer, wie alle Adlerarten, Bussarde und Eulen, ist vielfach belegt. Eine umfangreiche Studie aus Italien beweist darüber hinaus, dass selbst Aufbrüche von Schalenwild zu ca. 70% mit Bleifragmenten von Teilmantelgeschossen kontaminiert sind und dadurch für alle Vogelarten zu einer tödlichen Bedrohung werden. Bei Seeadlern in Deutschland ist das nachweislich die häufigste Todesursache. Es zeigte sich darüber hinaus, dass diese Arten auch bei niederen Bleispiegeln im Serum gehäuft Unfällen durch Straßenverkehr und Leitungskollisionen zum Opfer fallen!“

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: „Nein, die Gesellschaft darf es nicht mehr tolerieren, wenn irgendwelche Personen ihren infantilen Gelüsten nachgehen und Zuchttiere abknallen. Aus Tierschutzgründen nicht, aber auch aus ökologischen. Das kann doch nicht wahr sein, dass wegen derartiger Abschießbelustigungen seltene Tierarten gefährdet werden und einzelne Individuen qualvoll an Bleivergiftung sterben, gar nicht zu reden von der Bleikontamination im landwirtschaftlich genutzten Boden. Landesrätin Verena Dunst im Burgenland darf hier nicht länger zuschauen! Das Burgenland braucht ein Verbot der Jagd auf ausgesetzte Zuchtfasane!“

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