Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.02.2017)
Salzburg, am 16.02.2017Heute VGT-Demo mit 4 m Fasan vor der Jagdmesse „Hohe Jagd“ in Salzburg
VGT fordert Gatterjagdverbot in Salzburg und Aussetzverbot von Zuchtfasanen im Bundestierschutzgesetz – und die Mehrheit der JägerInnen stimmt zu!
Die Jagd auf gezüchtete Tiere, sei es im Jagdgatter oder nach dem Aussetzen, wird von der großen Mehrheit der Jägerschaft sehr kritisch gesehen. Man ist darum bemüht, sich ein positives Image zu schaffen, und das wird von der Feudaljägerschaft mit ihren Massenabschüssen auf gezüchtete Tiere zunichte gemacht. In Salzburg gibt es noch immer 2 Jagdgatter, eines davon von Max Mayr-Melnhof. Dieses Jagdgatter, in dem jährlich mehr als 400 Wildschweine und Damhirsche bei Treibjagden gehetzt und beschossen werden, liegt noch dazu in einem Natura 2000 Gebiet. Selbst wissenschaftliche Gutachten der Salzburger Landesregierung drängen darauf, dass das Jagdgatter aus Umweltschutzgründen geschlossen werden muss. Darüber hinaus wird in den Gutachten kritisiert, dass Mayr-Melnhof im Gatter Zuchtenten aussetzt und in Abschießbelustigungen wieder abknallen lässt.
Sowohl gegen die Gatterjagd, aber insbesondere gegen dieses Aussetzen gezüchteter Fasane, Rebhühner und Enten, das auch in Salzburg stattfindet, richtet sich die heutige Kundgebung des VGT anlässlich der Jagdmesse im Messezentrum Salzburg. Der Tierschutzrat hat im März 2016 einstimmig beschlossen, das Aussetzen als Tierquälerei zu verbieten. Doch das Tierschutzministerium hat diesen Beschluss ignoriert, in einer vorgelegten Reform des Tierschutzgesetzes ist davon kein Wort zu finden. Mit 4 m großem Fasan und zahlreichen Transparenten stehen deshalb heute TierschützerInnen vor dem Eingang zur Jagdmesse in Salzburg, und informieren die Gäste. Erstaunlich dabei, wie viele JägerInnen den TierschützerInnen zustimmen. Tatsächlich gibt es mittlerweile einen Ehrencodex der Jägerschaft, der die Jagd auf gezüchtete Tiere explizit als nicht waidgerecht ausschließt.
VGT-Obmann Martin Balluch dazu: „Statt endlich zur Besinnung zu kommen und sein Jagdgatter zu schließen, klagt Mayr-Melnhof den VGT fortwährend vor Gericht und will verhindern, dass wir seine Jagden dokumentieren und gegen sein Treiben protestieren. Immerhin setzt er laut Gutachten auch Zuchtenten in seinem Jagdgatter aus, um sie gleich wieder abzuschießen. Ist das jemals in den Medien erwähnt worden? Gab es irgendwo eine Kritik an Mayr-Melnhofs Klagsflut gegen ganz normale und in einer Demokratie notwendige NGO-Proteste? Das ist das große Problem beim Gatterjagdverbot: hier ist zwar eine große Mehrheit der Bevölkerung für ein Verbot, aber betrieben wird diese Jagd von politisch und medial einflussreichen GroßgrundbesitzerInnen und Industriellen, die als WerbekundInnen offenbar die Berichterstattung der großen, kommerziellen Medien mitbestimmen. Ein bedenklicher Zustand.“