Im Gesundheitsausschuss beschlossenes Tierschutzgesetz enthält Aussetzverbot Fasane! - vgt

Teilen:

Im Gesundheitsausschuss beschlossenes Tierschutzgesetz enthält Aussetzverbot Fasane!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17.03.2017)

Wien, 17.03.2017

VGT sieht viele Aspekte des geplanten Gesetzes weiterhin kritisch (Stichworte Ferkelkastration, Rinderanbindehaltung, Katzenkastration), ist aber über Aussetzverbot sehr erfreut

Die Feudaljagd im Mittelalter war Sache der Hocharistokratie. Doch man war an Tieren und der Natur nicht interessiert, sondern wollte im Rahmen gesellschaftlicher Lustbarkeiten viele bunte Vögel totschießen. Deshalb züchtete man den Jagdfasan aus verschiedenen Fasanarten. Er fliegt schlecht, ist damit leichte Zielscheibe, und hat lustige bunte Federn. In den Fasanerien kann man hunderttausende davon billig züchten. Diese feudaljagdliche Lustbarkeit hat sich gegen alle Kritik von Tier- und Umweltschutzseite bis heute erhalten. In England, wo der Adel durch keinen verlorenen Weltkrieg in seiner gesellschaftlichen Stellung erschüttert wurde, setzt man heute noch 40 (!) Millionen Zuchtfasane jährlich zum Abschuss aus. In Österreich gibt es diese Belustigung des ehemaligen Adels (der Adel wurde nach dem 1. Weltkrieg samt seiner Hundehetzjagden abgeschafft) ebenfalls heute noch, wenn auch nur im Osten und mit „lediglich“ 100.000 Fasanen pro Jahr. Doch damit könnte jetzt Schluss sein! Der VGT führt seit Juli 2015 eine intensive Kampagne gegen dieses infantile Spektakel der Abschießbelustigung von Zuchtfasanen und hat durch seine Vertretung im Tierschutzrat einen entsprechenden, sogar einstimmigen Beschluss zur Abschaffung erreicht. In der ursprünglichen Version des Tierschutzgesetzes, das in Begutachtung ging, war davon noch nichts enthalten. Doch nun wurde im Gesundheitsausschuss ein Gesetzestext beschlossen, der den folgende Zusatz enthält:

§ 5 (2) Tierquälerei begeht, wer 14a. ein in Gefangenschaft gezüchtetes Wildtier aussetzt, das zum Zeitpunkt des Aussetzens in freier Natur nicht überlebensfähig ist.

Aus den Erläuterungen wird klar, dass damit das Aussetzen gezüchteter Fasane, Rebhühner und Stockenten gemeint ist. VGT-Obmann Martin Balluch dazu: „Wir sehen das geplante Tierschutzgesetz weiterhin sehr kritisch - insbesondere ist über die 1. Tierhaltungsverordnung noch nichts bekannt - sind aber über diesen Schritt, der nun doch gelungen ist, sehr erfreut. Damit wird diese anachronistische Praxis der Aussetzerei von Schießbudenfiguren für die Abschießbelustigung endlich der Vergangenheit angehören. Allerdings ist uns klar, dass der Vollzug keine leichte Sache wird. In sämtlichen Jagdgesetzen Ostösterreichs, zuletzt im Burgenland, versucht man unsere Aufdeckarbeit durch Verbote, sich einer Jagdgesellschaft auf öffentlichen Wegen zu nähern und sie zu dokumentieren, zu erschweren. Doch ohne jeden Zweifel ist mit diesem Gesetz ein sehr wichtiger Schritt getan, das Aussetzen von gezüchtetem Federwild endgültig in den Mistkübel der Geschichtsbücher zu verfrachten!“

17.07.2025, Wien

Wolfsabschuss-Verordnungen vom Fließband?

VGT fordert ernstgemeinten Herdenschutz statt sinnloser Schnellschuss-Politik

17.07.2025, Wien

Vegan Grillen

Mit dem warmen Wetter startet auch wieder die Grillsaison. Ein Hochgenuss für den veganen Gaumen!

15.07.2025, Österreich/Türkei

Brutale Schächtungen beim Opferfest in der Türkei

Österreichische Rinderzüchter:innen wissen, dass exportierte Rinder ohne Betäubung getötet werden

15.07.2025, Wien/Türkei

Aufgedeckt: Brutale Rinderschlachtungen in der Türkei

VGT-Recherche beim Opferfest zeigt unfassbare Tierquälerei auf. Die Türkei gilt als eines der wichtigsten Exportländer für österreichische Zuchtrinder

03.07.2025, Tirol

Selbstbedienungsbuffet für Wölfe?

Schlechte Noten für Herdenschutz auf Tiroler Heimweiden

02.07.2025, Wien

VGT zeigt Stagnation der Schweinehaltung: Vollspaltenboden 2010-2025

Protest vor dem Ministerrat: Wie wird es mit der Schweinehaltung weitergehen? Sollen die armen Tiere ernsthaft auf Betonboden mit scharfkantigen Spalten bleiben müssen?

01.07.2025, Wien

Swimming Pools: Gefahr für Tiere

VGT warnt: Immer wieder werden private Swimming Pools für Tiere zur Todesfalle. Mit einfachen Mitteln kann eine Abhilfe geschaffen werden.

01.07.2025, Wien

Selfies mit Wildtieren – das Geschäft mit dem Tierleid

Sommer ist Urlaubszeit – auf Social Media werden Urlaubsfotos mit Wildtieren immer beliebter. Für die Tiere ist das allerdings die reinste Qual.