Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.03.2017)
Eisenstadt, am 21.03.2017VGT zu FPÖ: Lange Liste von Gesetzesübertretungen der Jägerschaft – keine des VGT
„Wo ist die behördliche Kontrolle bei Jagden?“ fragt der VGT und verweist auf die langjährige Praxis bei Mensdorff-Pouilly, Rebhühner und Fasane in Kistln auszusetzen
Der Beitrag der FPÖ zum Jagdgesetz im Burgenland war ein Passus, der der Jägerschaft ermöglichen soll, auch öffentliche Straßen während der Jagd für TierschützerInnen sperren zu lassen. Das diene einem von der FPÖ erfundenen „Recht auf [durch Kameras von TierschützerInnen] ungestörte Jagdausübung“, das sich allerdings im Menschenrechtskatalog bisher noch nicht finden lässt. Tierquälerei bei der Jagd ginge offenbar Tierschutzorganisationen und die Öffentlichkeit nichts an. Dass nur aufgrund der Dokumentationen des VGT ein Gatterjagdverbot zustande kam, vergisst man bei der FPÖ schnell. Und eine der wesentlichen Aufgaben von Tierschutzvereinen ist die Anzeige von Tierquälerei, beim VGT ist ein Mitarbeiter ausschließlich deshalb angestellt. Das ist notwendig, weil es ein großes Vollzugsdefizit im Tierschutz gibt und Tierquälerei noch immer als Kavaliersdelikt gilt. Auf diese wichtige Tierschutzarbeit reagiert die Jägerschaft mit Gewalt, wie viele Fälle im vergangenen Herbst zeigen. Die FPÖ stellt sich dabei aber bedingungslos hinter die Gewalttäter und gegen den Tierschutz. Die infantile Abschießbelustigung zuvor ausgesetzter Zuchtfasane, -rebhühner und -enten, egal wie sehr die hilflosen Tiere unter dieser tierquälerischen und ökologiefeindlichen Freizeitbeschäftigung leiden, soll also, wenn es nach der FPÖ geht, keinesfalls mit Tierschutzkameras an die Öffentlichkeit gebracht werden können.
Dazu VGT-Obmann Martin Balluch: „Wir stehen friedlich auf öffentlicher Straße und filmen die Massaker im Jagdgatter oder nach dem Aussetzen von Zuchttieren, z.B. bei Mensdorff-Pouilly, der Rebhühner und Fasane aus ungarischer Massentierhaltung in Kistln ausgesetzt hat. Dabei werden wir physisch attackiert, mit Benzin übergossen, mit dem Tod bedroht und es wurden unsere Kameras zerschlagen und es wird vorsätzlich über unsere Köpfe geschossen. Aber laut FPÖ seien wir 'fanatisch' und würden 'Anstand und Respekt vor dem Gesetz vermissen lassen'. Verurteilt wurden aber bisher nur die JägerInnen. Aber wozu auf tatsächliche Fakten hören, wenn es auch alternative Fakten gibt? Wer sich 'voll und ganz hinter […] Jäger' stellt, die Menschen schlagen, sie mit dem Tod bedrohen und Sachbeschädigung begehen, der stellt sich hinter Gewalttäter und Verbrecher. Und wer Gesetze so verändert, dass es TierschützerInnen unmöglich gemacht werden soll, Gesetzesübertretungen zu dokumentieren, wohl wissend, dass die eigentlich zuständige Behörde niemals bei Jagden auftaucht, um sie zu kontrollieren, der versucht tatsächlich solche Verbrecher auch noch zu decken. Mit solchen Schritten stellt sich die FPÖ klar gegen den Tierschutz und die Tiere.“