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Kälbertransport-Gipfel: Acht-Punkte-Plan kann nur als Sofortmaßnahme gesehen werden.

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.03.2018)

Bregenz, 19.03.2018

Vorarlberg gibt Verantwortung für Kälber weiterhin an der Landesgrenze ab

„Geboren in Vorarlberg – Gemästet in Italien – Geschlachtet in der Türkei“ – so könnte aktuell die neue 3G-Strategie der Landwirtschaftskammer lauten.

Transport in nicht-EU Länder geht weiter

Landesrat Erich Schwärzler hat bekannt gegeben, dass keine Kälber aus Vorarlberg in Drittstaaten exportiert werden – dennoch landen Vorarlberger Kälber über Umwege in der Türkei und dem Nahen Osten. Tobias Giesinger vom VGT hat beim Gipfeltreffen im Landhaus Beweise vorgelegt, dass Kälber aus Vorarlberg nach 6 bis 8 Monaten Mast in Italien, weiter per Schiff in Nicht EU-Länder transportiert werden. Auch Fotos von Vorarlberger Kälbern, die in riesigen, fabriksähnlichen Hallen auf Betonspaltenboden in Italien gemästet werden, wurden gezeigt. Trotzdem gibt das Land weiter die Verantwortung für den Schutz dieser Tiere an der Grenze ab.

Fehler im System: Weniger Milch statt mehr Kalbfleisch

Schon die Trennung von Mutterkuh und Kalb in den ersten Lebenstagen ist ein klares Zeichen für die Fehlentwicklung der modernen Landwirtschaft. Der Transport von männlichen Kälbern, die als unerwünschtes „Nebenprodukt“ der Milchproduktion gelten, ins Ausland ist ein weiteres Indiz für das Versagen der Politik. Statt der Empfehlung des Landes, mehr Kalbfleisch zu essen, ist hier ganz klar die Systemfrage zu stellen. Mehr Gemüse- statt Futtermittelanbau wäre ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft in Vorarlberg.

Weiterhin Braunvieh-Kalbinnen für Russland und die Türkei

Nicht nur Kälber, auch sogenannte Zuchtrinder werden weit über die Landesgrenzen hinweg transportiert – die aktuellen Zielländer der Vorarlberger Rinder sind u.a. die Türkei und Russland. Dabei handelt es sich größtenteils um trächtige Tiere, die, angekommen am Ziel, zeitnah ein Kalb zur Welt bringen, um für die Milchproduktion eingesetzt zu werden. Sowohl das Muttertier als auch das Kalb werden früher oder später mit den landesüblichen Methoden geschlachtet.

Tierschutzland Nr. 1 nur mit Export-Stopp

Aufgrund der Tatsache, dass Kälber aus Vorarlberg über andere EU-Staaten schlussendlich außerhalb der EU geschlachtet werden, ist ein Export schlichtweg nicht verantwortbar. Doch auch die niedrigeren Tierschutzstandards in anderen EU-Staaten stellen das Streben nach dem „Tierschutzland Nr.1“ in Frage. Der VGT fordert das Land deshalb auf, seine Verantwortung den Tieren gegenüber wahrzunehmen und keine Rinder mehr ins Ausland zu transportieren – egal ob Kälber oder Zuchtrinder.

Tobias Giesinger vom VGT: "Es muss klar sein, dass die Vermarktung von mehr Kalbfleisch im Land nur eine Übergangslösung darstellt. Es darf einfach nicht sein, dass die Landwirtschaft die Verantwortung für die Tiere an der Grenze abgibt. Wir dürfen es als Gesellschaft nicht länger zulassen, dass Kälber, die noch bei ihren Müttern sein sollten, ins Ausland transportiert und dann später im Nahen Osten und der Türkei geschlachtet werden."

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