Bio-Milchkälber zum Schlachten nach Süditalien geschickt - vgt

Teilen:

Bio-Milchkälber zum Schlachten nach Süditalien geschickt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (09.02.2024)

Tirol/Bergheim/Apulien, 09.02.2024

VGT deckt auf: 1250 km Kälbertransport nicht-entwöhnter Kälber von Tiroler Bio-Bergbauernhof zu Schlachthof in Apulien

Erst im August 2023 hat der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT) einen 2-tägigen Transport zweier Tiroler Milchkälber im Alter von 4-5 Wochen in einen Schlachthof in der süditalienischen Provinz Avellino, nahe Neapel aufgedeckt. Nun wurde erneut ein Langstrecken-Schlachttransport zweier Kälber im selben Alter – wir nennen sie Laura und Lisa – nachgewiesen. Diesmal jedoch kamen die Kälber von einem Tiroler Bio-Bergbauernhof. Ihr Todestrip ging über eine Sammelstelle in Bergheim bei Salzburg und endete in einem Schlachthof nahe Bari in Apulien.

Der Transport der beiden Milchkälber begann am Montag, den 29.01.2024 in einem Bio-Bergbauernhof im Bezirk Kitzbühel. Zu diesem Zeitpunkt war Kalb Laura erst dreieinhalb und Lisa erst vier Wochen alt. Von dort wurden sie zur Sammelstelle in Bergheim bei Salzburg gebracht. Nach einer langen Wartezeit am LKW wurden die noch nicht entwöhnten Tiere weitertransportiert. Die Route führte sie über eine etwa 500 km lange Strecke zu einem Wartestall in Gonzaga, in der norditalienischen Provinz Mantua. Weitere 750 km südlich, in einem Schlachthof in Palo del Colle bei Bari, fand ihr qualvoller Transport am Donnerstag, den 1. Februar sein grausames Ende.

Bio-Produkte hinsichtlich Transport und Schlachtung nicht besser als konventionelle Tierprodukte

Obwohl Laura und Lisa von einem Bio-Bergbauernhof kommen, bewahrte sie das nicht vor einem langen, qualvollen Kälbertransport und einer brutalen Schlachtung im Babyalter in Süditalien. VGT-Campaignerin Isabell Eckl: Viele Menschen greifen zu Bio-Produkten, weil sie denken, dass es den Tieren besser geht als bei konventionellen Tierprodukten. Das stimmt nur bedingt, nämlich wenn es um die Haltung geht. Die Trennung von Mutterkuh und Kalb, der Transport und die Schlachtung, sowie das damit verbundene Leid, unterscheiden sich aber nicht. Der:die Konsument:in wird hier eigentlich in die Irre geführt.

Zur Petition

Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN fordert, dass bei Bio-Tierprodukten das gesamte Leben der involvierten Tiere, aber auch der Tiere, die von der Industrie als Nebenprodukte gesehen werden, so wie insbesondere Kälber oder Kücken, besser sein muss, als bei konventionellen Tierprodukten. Immerhin lassen sich die Konsument:innen von Bio-Produkten das Tierwohl auch mehr kosten. Bei Bio-Milchprodukten muss auch darauf geschaut werden, dass die Kälber, die nicht zur Milcherzeugung gebraucht werden, ein – verglichen mit konventionellen Milchkälbern – gutes Leben haben können und wo das Kalb letztendlich hinkommt.

Schlachttransporte von Kälbern ins Ausland müssen verboten werden

Ein über 1200 km langer Transport zur Schlachtung ins Ausland hat mit Tierwohl nichts zu tun und muss verboten werden, sowohl bei Bio- als auch bei konventionellen Tierprodukten. Denn das tragische Schicksal von Laura und Lisa ist leider kein Einzelfall. Was ihnen widerfahren ist, geschieht regelmäßig mit von der Milchindustrie nicht gebrauchten Kälbern. Zwar landen die meisten davon zunächst in Masthallen in Italien, Spanien, Polen oder Ungarn auf Vollspaltenböden, bevor sie geschlachtet werden, doch auch bei diesen Destinationen kann von Tierwohl keine Rede sein. VGT-Campaigner Hagen Schwarz: Kälber bloß zum Schlachten nach Süditalien zu schicken, ist ein Irrsinn und bedeutet ganz klar, sie unnötigen Qualen auszusetzen. Wie so oft wird wirtschaftlichen Gründen gnadenlos Vorrang gegenüber dem Wohl der Kälber eingeräumt. Diese skandalöse Praxis muss gestoppt werden.

Der VGT fordert die Regierung, allen voran Minister Totschnig und Minister Rauch, auf, Kälbertransporten ins Ausland, sowohl zur Mast, als auch zur Schlachtung, einen Riegel vorzuschieben.

In dem Zusammenhang veranstaltete der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN Donnerstag Abend gemeinsam mit dem Verein RespekTiere in Bergheim bei Salzburg eine Demonstration unter dem Motto Stopp Kälbertransporte, Tiere sind keine Ware!

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus

30.08.2025, Graz

Es gibt kein Verbot des Vollspaltenbodens: Tierschützerin beendet 24 Stunden Selbstversuch

Die von der Regierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgesehene „Gruppenhaltung Neu“ ist ein Vollspaltenboden ohne erkennbaren Unterschied zum Bisherigen.

29.08.2025, Graz

Tierschützerin beginnt in Graz 24 Stunden auf „Vollspaltenboden Neu“ für Schweine

Ab 2038 soll dieser neue Boden den angeblich so großartigen Standard in Österreich für alle Schweinebetriebe vorgeben – wir dürfen auf den Erfahrungsbericht gespannt sein

29.08.2025, Gerersdorf

Sensordaten von Hubmanns „Schweine am Acker im Zelt“ zeigen: keine Bodenbelastung

Dänische Univ.-Prof.in für Tiervokalisation berichtet, dass Schweine auf Naturboden extrem viel mehr emotional positive Laute von sich geben, als Schweine auf Vollspaltenboden