Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.11.2018)
Salzburg, am 20.11.2018VGT zeigt Mayr-Melnhof wegen § 16 Forstgesetz „Waldverwüstung“ im Jagdgatter an
In unzähligen Fotos wird bewiesen, was alle, die von Wald eine Ahnung haben, sofort wissen, wenn sie nur einen Blick ins Gatter werfen oder die Wildtierzahlen kennen.
Wer etwa 600 Wildschweine in einem nur 500 ha großen umzäunten Gelände hält, wird die Natur in diesem Gehege vernichten. Umso mehr, wenn sich dort auch noch gut 150 Damhirsche befinden. Wildbiolog_innen sagen, dass in einem Auwald dieser Größe nicht mehr als vielleicht 5 Wildschweine unter natürlichen Bedingungen leben würden. Die 120 fache Überbelegung muss also Konsequenzen haben. Und das gibt Mayr-Melnhof ja selbst zu. Er sagt, er könne seinen Gatterzaun nicht entfernen, weil die Wildschweine sonst außerhalb großen Schaden anrichten würden. Na dann werden sie wohl beim geschlossenen Gatterzaun innerhalb denselben großen Schaden anrichten. Und genau das tun sie. Aber das ist verboten. Nicht nur, dass das Jagdgatter in einem Natura 2000 Schutzgebiet liegt, wofür noch viel höhere Auflagen gelten. Aber § 16 Forstgesetz verbietet die sogenannte Waldverwüstung. Liest man dort die Definition derselben, so findet man rasch, dass genau das im Jagdgatter Mayr-Melnhof passiert. Der Waldboden wird durch die Massen an Wildschweinen zerstört, die Jungbäume durch die Damhirsche geschält. Es gibt keinen Nachwuchs, da ändern die mühsam eingezäunten Bäume auch nichts daran. Auf weiten Strecken ist dieser Wald ganz offenkundig verwüstet, wie zahlreiche Fotos beweisen. Deshalb hat der VGT nun mit diesen Fotos Anzeige wegen Waldverwüstung erstattet.
Den genauen Wortlaut und die Fotos finden Sie in Martin Balluchs Blog.
VGT-Obmann Martin Balluch dazu: In Kaumberg in NÖ haben wir 2014 eine Gatterjagd aufgedeckt. Damals wurden 96 Wildschweine geschossen, im 240 ha großen Gatter befanden sich etwa 250 Tiere. Wir haben Anzeige wegen Waldverwüstung erstattet und die Behörde gab uns recht. Das Gatter erhielt zahllose Auflagen und wird jetzt aufgelöst. Bei Mayr-Melnhof ist das Gatter doppelt so groß, enthält aber doppelt so viele Wildschweine. Die Waldverwüstung ist genau so offensichtlich. Jetzt werden wir sehen, ob die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung das Gesetz vollzieht oder ein Büttel von Mayr-Melnhof ist und ihm alles durchgehen lässt. Wir dürfen gespannt sein.