Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.12.2018)
Waldviertel, am 13.12.2018Erfolgreiche Pro-Wolf Kundgebungen des VGT im Waldviertel
Mehrheit der Passant_innen ist pro Wolf eingestellt, aber hitzige Diskussionen mit Jägern und Landwirtschaftsfunktionären – Polizei agiert souverän
Als der VGT seine Großkundgebung für den Wolf in Form eines Laternenmarschs in Wien abhielt, wurde moniert, man solle doch raus aus dem urbanen Raum in die ländlichen Regionen gehen, wo sich Wolfsrudel gerade etablieren und Wolfsrisse vorkommen. Deshalb tourt der VGT momentan mit einer Wolfsausstellung durch das Waldviertel und lädt zur Diskussion ein. Nach Gmünd und Waidhofen gestern stehen heute Horn und Krems auf dem Programm. Auf 16 Plakaten der Größe A1 werden Fakten statt Jägerlatein zum Wolf geboten. Dazu wird ein elektrischer Herdenschutzzaun mit einer 5000 Volt Spannung präsentiert. 50 m dieses mobilen Zaunes kosten € 100 – das Einzäunen von Schafen gegen den Wolf kommt billiger und einfacher, als das Einzäunen von Jungbäumen gegen den Verbiss durch Reh und Hirsch, wenn es keine Wölfe gibt. Über 7.000 Menschen haben bereits die Petition für den Wolf unterschrieben. Die Polizei agiert vor Ort souverän und ist sehr kooperativ.
Die Argumente für eine zweite Ausrottung des Wolfes variieren von Angst vor Angriffen auf den Menschen bis zur Jagdkonkurrenz für den Jäger, der dem Wolf offenbar jedes Reh neidig ist, das dieser isst, anstatt es dem_r Jäger_in zum Abschuss zu überlassen. Der Höhepunkt von Anti-Wolf Argumenten war aber, dass die Wölfe in Österreich angeblich vom Wolf Science Center in Ernstbrunn heimlich ausgesetzt würden. Absichtlich gestreute Fake News: die Polizei habe sogar die Mitarbeiter_innen des Wolfszentrums beim Aussetzen erwischt. In Wahrheit sind alle männlichen Wölfe im Wolf Science Center vasektomiert und können daher keine Nachkommen zeugen. Abgesehen davon sind sämtliche der Tiere dort nordamerikanische Timberwölfe, während die in Österreich nun heimischen Tiere europäische Grauwölfe sind. Das sind zwei völlig verschiedene Unterarten, die sich in Körpergröße, Gewicht und Aussehen komplett unterscheiden.
VGT-Obmann Martin Balluch ist auch vor Ort: „Interessant ist, dass diejenigen, die bei unseren Kundgebungen lauthals gegen den Wolf wettern, oft einen regelrechten Hass auf den Tierschutz und insbesondere auf mich haben. Tierschützer_innen würden nur „einbrechen gehen“, Filme manipulieren und Menschen um ihr Geld betrügen. Es freut mich daher umso mehr, dass wir in jeder Region, auch in ländlichen Gebieten, in denen die Wolfshetzer_innen das große Wort führen, viele Sympathisant_innen und Tierfreund_innen getroffen haben. Ich kann daher auch aus unserer Erfahrung von dieser Kundgebungstour sagen: die Mehrheit der Menschen in Österreich steht hinter dem Wolf und wünscht sich seinen Schutz.“