Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.01.2019)
Wien, am 24.01.2019Nach Ende der Entenjagdsaison: keine Zuchtenten mehr im Komitatskanal Leitha
Was für ein unfassbar unsinniges Verhalten: tausende Zuchtenten aus Ungarn werden im Sommer ausgesetzt und im Herbst bis Jahresende abgeknallt – dann herrscht Friedhofsruhe.
Den Grund entlang der Leitha, der Kleinen Leitha und dem Komitatskanal besitzt die Republik Österreich, verwaltet von Landesrätin Astrid Eisenkopf. Genau dort werden aber Jahr für Jahr tausende Zuchtenten aus Ungarn ausgesetzt. Anfänglich noch nicht einmal flugfähig, werden die Tiere von ungarischen Jagdhelfer_innen aufgepäppelt und mit Tonnen von Nahrungsmitteln gefüttert. Bis dann im Herbst die lustige Treibjagd losgehen kann, der VGT hat sie dokumentiert. Völlig sinnlos werden die Tiere aufgescheucht und angeschossen. Die verletzten Enten lässt man dann von Jagdhunden hetzen und apportieren. Dann werden sie, wie das Video des VGT zeigt, achtlos zur Seite geworfen. Neue Aufnahmen des Komitatskanals der Leitha belegen die Friedhofsruhe, die dort nach Ende der Jagdsaison herrscht. Die Fotos zeigen die tausenden ausgesetzten Zuchtenten vor der Jagd im September und die Situation jetzt im Jänner.
Es wäre leicht möglich, diese absurde Jagdform zu beenden. Da Stockenten überhaupt keine gefährdete Art sind, hat die Aussetzerei nicht einmal diese Ausrede. Die zuständige Landesrätin könnte also das Aussetzen von Enten einfach verbieten oder wenigstens bewilligungsabhängig machen, wie in der Steiermark und in Vorarlberg. Sie könnte aber auch, wie in Niederösterreich, das Aussetzen von der Zustimmung des Grundbesitzers – in dem Fall der Republik Österreich – abhängig machen. Es kann doch nicht sein, dass ein Grundbesitzer dulden muss, dass ihm der Jagdpächter tausende Enten auf seinem Grund und Boden aussetzt, die das Wasser verseuchen und die Gegend zukacken. Abgesehen davon könnte die Polizei auch jetzt bereits einschreiten: Erstens ist die Jagd auf ausgesetzte weibliche Zuchtenten verboten, was aber hier nachweislich geschieht, weil man zum Aussetzzeitpunkt noch gar nicht zwischen den Geschlechtern unterscheiden kann. Und zweitens werden anfangs Zäune errichtet, die weder die Zustimmung der Republik Österreich haben, noch bewilligt wurden.
VGT-Obmann Martin Balluch plädiert an Landesrätin Verena Dunst: Dieses jährliche Massaker an hilflosen Zuchttieren aus Massentierhaltung muss ein Ende haben!