VGT kritisiert ÖVP-Bürgermeister von Matrei/Osttirol wegen Aufruf zu Wolfsabschuss - vgt

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VGT kritisiert ÖVP-Bürgermeister von Matrei/Osttirol wegen Aufruf zu Wolfsabschuss

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (25.05.2020)

Wien, 25.05.2020

VGT-Obmann argumentiert in offenem Brief gegen das Vorhaben, den einzigen Wolf Osttirols zu töten – Wölfe in Ortsnähe sind in den rumänischen Südkarpaten normal

Um die Wölfe ist es in Österreich ruhiger geworden, in letzter Zeit. Wer die österreichische Jägerschaft kennt, der weiß, dass sie auch völlig illegal jeden Beutegreifer auszurotten bereit ist, wenn sich dazu die Chance bietet, wie Anfang der 2000er Jahre die gut 30 Bären, die zu dieser Zeit im niederösterreichisch/steirischen Grenzgebiet unterwegs waren. Jedenfalls sind die Meldungen von Nutztierrissen durch Wölfe dramatisch zurück gegangen. Aber offenbar um die Anti-Wolf Stimmung dennoch anzuheizen, rief zuletzt der ÖVP-Bürgermeister von Matrei in Osttirol, immerhin eine Nationalparkgemeinde, zum Abschuss des einzigen Wolfs Osttirols auf. Diesmal die Begründung: der Wolf sei in der Nähe einer Ortschaft gewesen und man könne nicht die Verantwortung übernehmen, wenn er einen Menschen angreift. Nur, dass Wölfe sich in der Nähe von Ortschaften aufhalten, ist völlig normal, in den rumänischen Südkarpaten, wo es immer eine große Wolfspopulation trotz intensiver Almwirtschaft gegeben hat, auch. Und dennoch hat man nie von einem Angriff auf Menschen gehört.

VGT-Obmann Martin Balluch hat deshalb einen offenen Brief an den ÖVP-Bürgermeister von Matrei, Andreas Köll, geschrieben: Martin Ballluch's Blog

Der VGT-Obmann dazu: Bienen töten im Mittel 10 Menschen pro Jahr in Österreich, Rehe via Autounfälle 3-4, und 138.000 Menschen sterben jährlich an Bissen durch Giftschlangen. Müssten da nicht alle diese Tiere ausgerottet werden? Oder die Kühe auf der Alm? Nein, ich fürchte hier geht es nicht um die Gefahr für Menschen. Hier geht es um die Konkurrenz, die die Jägerschaft durch die Wölfe fürchtet. Man neidet dem Tier die wenigen Rehe und Hirsche, die er zum eigenen Überleben tötet. Doch dieses Partikularinteresse einer kleinen Minderheit, möglichst viele Tiere abschießen zu können, muss sich hinter der Mehrheitsmeinung, die dem Wolf wohlwollend gegenüber steht, und hinter den ökologischen Ansprüchen zurückstellen. Für ein komplettes Ökosystem ist der Wolf unabdingbar. Und gerade ein Nationalpark, wie jener in den Hohen Tauern, sollte daher die Einwanderung von Wölfen begrüßen.

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