Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.08.2020)
Burgenland, am 19.08.2020Trotz Verbots Enten auf der Leitha ausgesetzt – VGT zeigt Jäger_innen an
Seit heuer gibt es ein Verbot im ganzen Burgenland, Tiere für die Jagd auszusetzen; doch die Jägerschaft hält sich einfach nicht daran.
Es war ein sehr mühsamer und langwieriger Prozess, wie im Tierschutz oft, aber letztlich war er erfolgreich: das Burgenland führte am 22. April 2020 ein Verbot des Aussetzens gezüchteter Enten, Fasane und Rebhühner für die Jagd ein. Besonders fragwürdig ist das Aussetzen von Enten, zumal die Stockente ja überhaupt keine bedrohte Art ist. Doch an der Leitha und ihren Nebenflüssen war es seit Jahrzehnten vom VGT dokumentierte Praxis, Zuchtenten zu tausenden zuerst in ein Gehege und dann, noch flugunfähig, auf der Leitha auszusetzen, um sie 2 Monate später wieder vollständig abzuknallen. Heuer dürfte diese seltsame Belustigung einiger weniger betuchter Mitbürger_innen eigentlich nicht mehr stattfinden. Und tatsächlich gab es kein Gehege und keine Jungenten. Doch eine weitere Kontrolle des VGT hat nun einige hundert offensichtlich illegal ausgesetzte Jungenten an der Leitha entdeckt. Es wurde umgehend Anzeige erstattet.
VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Die Fasanerien der Gegend sind bereits abgebaut worden, obwohl dort vor kurzem noch 1200 Fasane jedes Jahr ausgesetzt worden sind. Wir dürfen gespannt sein, ob die Jägerschaft das Aussetzen der Fasane nun nicht vielleicht direkt zur Jagd heimlich durchführt. Da momentan keine Fasane da sind, würde uns das sofort auffallen. Aber bei den Enten haben wir die Jägerschaft bereits ertappt. Tatsächlich sind es nur 10 % der Anzahl der Enten vom letzten Jahr, die ausgesetzt worden sind, aber vermutlich hoffte man auf diese Weise der Entdeckung zu entgehen. Wir haben nicht nur Anzeige erstattet, sondern wir werden auch mit Hilfe der ansässigen Bevölkerung die Sache sehr genau weiter beobachten.