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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.10.2020)

Wagna/Leibnitz, am 06.10.2020

Entenjagd in der Steiermark abgebrochen

VGT erstattet Anzeige wegen Verdachts des illegalen Aussetzens

Das Aussetzen von Enten zur Erhöhung des „Jagdspaßes“ war jahrzehntelang eine legale Praxis, seit 2016 ist es jedoch nur mit Genehmigung erlaubt. Trotzdem geht das Aussetzen weiter, ein Nachweis zu den Täter_innen ist jedoch schwer. Und das Interesse der Jäger_innen, diese Gesetzesübertretungen abzustellen, ist gleich Null, der Spaß an der Jagd offenbar zu groß.

Mit Anfang September ist die Bejagung von Enten laut steirischem Jagdgesetz erlaubt. So wurde ein Gewässer in Wagna/Leibnitz bereits am 5. Oktober von etwa 30 Jägern umstellt und alle von Hunden gehetzten und auffliegenden Enten wurden beschossen. Eine solche Treibjagd hätte es am gleichen Standort am 3. Oktober wieder geben sollen. David Richter vom VGT war jedoch vor Ort: Etwa 30 Jäger waren bereits nah beieinander aufgestellt, die Jagd war angeblasen, als mein Kommen über eine Schotterstrasse bemerkt wurde. Nach wenigen Minuten Telefonat wurde die Jagd wieder abgeblasen, ohne dass ein einziger Schuss abgegeben wurde. Die Jäger sammelten sich im örtlichen Gasthof, wo sie bis zum Nachmittag blieben. Etwa 50 Enten schwimmen also weiterhin friedlich im Gewässer.

Anzeige gegen Unbekannt

Nein, es wurden keine Jäger_innen dabei erwischt, wie sie kürzlich kistenweise Enten zum Teich getragen und sie dort ausgesetzt haben. Aber es scheint offensichtlich seltsam: an einem versteckten Gewässer findet sich eine massive Fütterungsstelle, es hätten zwei Jagden - und wahrscheinlich noch mehr - am gleichen Ort knapp hintereinander stattfinden sollen. Nach der zweiten Jagd waren etweder noch immer - oder wieder - 50 Enten in einer Gruppe unterwegs. Die Vermutung ist zumindest nicht aus der Luft gegriffen, dass Enten hier widerrechtlich ausgesetzt wurden.

David Richter dazu: Der VGT fordert die Behörde mit der Anzeige gegen Unbekannt auf, den Sachverhalt zu prüfen und die betreffenden Jagdverantwortlichen zu befragen. Bisher wurden solche Ungereimtheiten wie so oft einfach hingenommen, damit ist jetzt Schluss. Der VGT wird alle offensichtlichen und möglichen Gesetzesübertretungen zum Schaden von Tieren bei der Bezirkshauptmannschaft anzeigen - um der Behörde und der Jäger_innenschaft klar zu machen, dass bestehende Gesetze zum Schutz der Tiere auch von Jäger_innen einzuhalten sind und der VGT ein Auge darauf hat! Das betrifft - wie in diesem Fall Enten - aber auch das Aussetzen und Bejagen von tausenden Fasanen in der Steiermark.

Eine aktuelle VGT-Facebook- sowie Instagram-Berichterstattung dazu zeigt: das Thema Enten- und Fasanenjagd ist sehr emotional, hunderte (!) Rückmeldungen zeigen die Empörung der Menschen gegenüber dieser Tierquälerei und fordern ein Ende dieser sinnlosen Jagdpraxis!

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