Zu Besuch auf der Veggie Franz Fischer Hütte in den Niederen Tauern

So ist sie seit 6 Jahren auf der Franz Fischer Hütte in den Niederen Tauern. Diese Hütte liegt malerisch in 2020 m Höhe oberhalb des Riedingtals. Der höchste Gipfel der Kalkberge um die Hütte herum ist das Mosermandl mit 2680 m. Aus dem Fenster sieht man im Süden den trotz Klimawandels immer noch beeindruckend großen Gletscher des Ankogels liegen. Der Nationalpark Hohe Tauern ist nur 3 Gehstunden entfernt.

Doch das ist es nicht, was die meisten Menschen zur Franz Fischer Hütte zieht. Evelyn Faber lebt schon seit Jahrzehnten vegetarisch. So hatte sie die Idee, das auf ihrer Hütte umzusetzen. Eine fleischlose Hütte! Ist das möglich? Oder würde von den Gästen so vehement Fleisch gefordert, dass man das Projekt abbrechen müsse? Das kann man nur herausfinden, wenn man es versucht. Gesagt getan. Mit ihrem Südtiroler Partner Tom Burger ging sie es für die Sommersaison 2020 an – mitten in der Coronapandemie.

Der Erfolg stellte sich dennoch rasch ein. Die Zeit für eine Veggie-Hütte in den Alpen ist gekommen! Zahlreiche Menschen kommen extra wegen dem fleischlosen Angebot herauf. Etwa ein Drittel der 30 Übernachtungsgäste pro Tag, die auf der Hütte Platz finden, verlangt dezidiert die vegane Version der Speisen. Dabei ist das kaum nötig, weil das Abendmenü immer vegan ist und das Frühstücksbuffet großteils. Die Eierspeise bekommt man entweder mit Freilandeiern eines Nachbarbauern oder mit Tofu und Kurkuma, eine großartige Alternative. Aber dass sich niemand beschwert, mag auch an den Kochkünsten von Evelyn Faber liegen. Es ist unglaublich, wie sie mit regionalen und saisonalen Zutaten unfassbar Gutes auf den Tisch zaubert. Insbesondere die Suppen sind ein Gedicht. Aber auch die Hauptspeisen, vom Rote-Rüben-Knödel bis zur Lasagne, können sich sehen lassen. Dabei verwendet die Köchin keinerlei Fleischersatzprodukte.

Die Bevölkerung in der Region des Naturparks Riedingtal ist stolz auf ihre fleischlose Hütte. An Wochenenden kommen die Gäste aus den angrenzenden Dörfern extra zum Essen herauf. Aber auch der Alpenverein ist begeistert und hat die Hütte mit einem eigenen Umweltpreis ausgezeichnet. Medial ist der Teufel los. Ständig Berichte im Print, im Radio und im Fernsehen. Die vom Naturell her eigentlich zurückhaltenden Hüttenwirt:innen wissen sich des Interesses kaum noch zu erwehren.

Und dennoch: damit gibt es 1 fleischlose unter 390 Hütten des Alpenvereins. Doch das Vorbild wirkt. Ein Paar, das auf der Hütte arbeitet, hat sich anstecken lassen. Sie wollen ebenfalls Pächter:innen werden und ihre Hütte fleischlos führen. Evelyn Faber ist überzeugt: in 5 Jahren wird es weitere 10 fleischlose Alpenvereinshütten geben. Die Zeit sei reif für diese Entwicklung. Wir lassen uns gerne überzeugen!

Sendung im Tierrechtsradio:

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