Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.10.2023)
Wien, am 02.10.2023Rückgang an Nutztierrissen, aber mit 7 Rudeln mehr Wölfe denn je in Österreich
Erfahrung mit Pilotprojekten zeigt: Herdenschutz funktioniert flächendeckend auf jeder Alm, Rudelbildung senkt Nutztierrisse, dennoch Wolf in Österreich weiterhin gefährdet.
Am Ende der Almsaison ist jetzt klar, dass die Nutztierrisse stark zurück gegangen, sogar unter die Anzahl von vor 2 Jahren gesunken sind. Dabei gibt es gleichzeitig mehr Wölfe denn je in Österreich. Vor allem sind momentan 7 Rudel in Österreich etabliert. Das hat es seit gut 200 Jahren nicht mehr gegeben. VGT-Obmann DDr. Balluch kommentiert: Die Fakten sind: es gab zwar vereinzelt Abschüsse von Wölfen, aber dennoch hat die Anzahl vor allem der Rudel zugenommen. Wölfe in Rudeln kennen ihre Reviere, sie sind, im Gegensatz zu durchziehenden Tieren, nicht von leicht erreichbaren Nutztieren abhängig. Daher ist klar, dass die Rudelbildung die Anzahl der Nutztierrisse senkt, und genau das erleben wir gerade. Die Behauptung, dass das mit den Abschüssen zusammenhängt, halte ich für falsch. Es sind nicht einmal 10 % der Wölfe geschossen worden, die Anzahl hat stark zugenommen. Die neu eingewanderten Wölfe wissen nichts von den Abschüssen. Unterm Strich ist daher klar, dass der Rückgang an Nutztierrissen mit der Rudelbildung zusammenhängt. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass mittlerweile über 70 Almen einen konsequenten Herdenschutz betreiben. Die drei erfolgreichen Pilotprojekte in Tirol beweisen, dass Herdenschutz mit Behirtung, Herdenschutzhunden und Nachtpferch auf allen Almen möglich ist. Wir fordern daher: Herdenschutz statt Abschüssen, und ein Tolerieren der Rudelbildung. Das ist der beste Weg zur Koexistenz von Mensch und Wolf.