Teilen:

Die Zucht von Tieren im Gatter

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.02.2016)

Wien, 14.02.2016

Gejagt werden nicht ausschließlich scheue Wildtiere, die zuvor in Freiheit lebten. Nein, in Gattern werden gezielt in großen Zahlen Tiere gezüchtet, damit sie mit großen Trophäen für die Jagd zur Verfügung stehen.

Der Sinn der Gatterhaltung jagdbarer Tiere ist in aller erster Linie das Erreichen besonderer Trophäen. Durch Hormonbeigaben und besondere Zuchtmaßnahmen kann man z.B. das Gewicht des Geweihs von Rothirschen auf gut das Doppelte steigern. Für besonders große Trophäen kapitaler Hirsche zahlte man im Jagdgatter Weber im Jahr 2007 etwa € 15.000, für jene kapitaler Muffelwidder € 2.800., Damhirsche € 2.200 und Steinböcke € 6.800. Man kann damit also sehr viel Geld verdienen, deutlich mehr, als durch den Verkauf von Fleisch. Dafür muss man für die Zucht jagdlich interessanter Tiere mehrere Jahre rechnen, bevor die Trophäen entsprechend groß sind.

Wildtiere haben einen sehr großen Platzbedarf. Bei vielen Zuchtgattern wachsen die Tiere teilweise in Ställen auf und werden handzahm, doch selbst die Freilandhaltung ist für diese Tiere besonders problematisch. Bekannt ist auch die Verbreitung vieler Arten von Parasiten und anderen Erkrankungen, die sich gerade in Zuchtgattern besonders leicht bilden und ausbreiten. Für die Wildschweingatter ist die Anjezkysche Krankheit bekannt, die Hunde bei Ansteckung rasch tötet. Auch Tuberkulose wird, wie zuletzt in Tirol, in Gattern virulent.

Farm- oder Fleischgatter

Hält jemand Wildtiere zur Fleischgewinnung, so ist das nach dem Tierschutzgesetz geregelt. Die Schlachtung – meistens durch Schuss aus unmittelbarer Nähe in den Kopf – ist durch veterinärrechtliche Vorgaben bestimmt. Typischer Weise ist die Größe dieser Gehege einige Hektar. Es ist sowohl verboten, in diesen Gattern zu jagen oder dort Abschüsse zu verkaufen, als auch Tiere aus diesen Gattern an Jagdgatter zu liefern. Dennoch dürfte das in vielen Gegenden Gang und Gäbe sein. Der Dachverband der Tierschutzorganisationen hat über seine Vertreterin im Tierschutzrat bereits Anträge gestellt, die diese illegale Lieferung von Tieren an Jagdgatter unterbinden sollen. Das Ergebnis der entsprechenden Arbeitsgruppe wird dann der Tierschutzministerin vorgelegt.

Wildtiere im Fleischgatter werden früh geschlachtet, um ein weicheres Fleisch zu erzielen und geringere Fütterungskosten tragen zu müssen. Wildtiere, die an Jagdgatter geliefert werden, sind i.A. wesentlich älter und tragen kapitale Trophäen.

Jagdliche Zuchtgatter

Die Haltung von Wildtieren zu jagdlichen Zwecken unterliegt den jeweiligen Landesjagdgesetzen. Praktisch jedes Jagdgatter hat Unterteilungen für die Zucht von Wildtieren. Die Größe variiert von wenigen Hektar bis zu 20 oder sogar 40. Aus diesen Gattern werden die Wildtiere völlig legal an Jagdgatter geliefert. In Jagdzeitschriften findet man Annoncen für solche Tiere, oft mit besonders großem Geweih und der Garantie, sie in Spezialtransportern anliefern zu können.

Bekannt wurde Hirsch Burlei, der aus einem Zuchtgatter in Braunau in Oberösterreich für einen Jagdreiseveranstalter nach Bulgarien geschickt wurde, wo der Abschuss in freier Wildbahn einem deutschen Jäger für € 65.000 vermittelt wurde.

Jagdgatter

In jedem Jagdgatter wird ad libidum gefüttert, um eine möglichst hohe Nachwuchsrate zu erzielen. In der Genehmigung für die Gatter sind zwar die Wildarten und die ungefähren Wilddichten vorgeschrieben, doch kaum jemand hält sich daran. Die meisten Jagdgatter dienen der Zucht und Bejagung von Wildschweinen und Rothirschen, aber es gibt auch viele Mufflons, Damhirsche und Rehe, aber sogar Steinböcke und Gemsen in Jagdgattern. Die Größe beträgt mindestens 115 ha (das entspricht etwa 1 km x 1 km), manche sind etwas größer, die wenigsten bis 500 ha. Der Sinn ist, zwar einen Abschuss ganz konkreter Tiere garantieren zu können, aber dennoch die Illusion einer Jagd in der Wildnis zu schaffen. Deshalb zahlen die Jagdgäste nur dann größere Summen, wenn vermieden wird, dass sie den Gatterzaun sehen und zumindest oberflächlich die Atmosphäre der freien Wildbahn entstehen kann.

06.11.2025, St. Pölten

NÖ: Platzhalterdemos der ÖVP anlässlich ihres Bundesparteitages vor Gericht

Verfahren beweist: ÖVP ließ Pseudodemos anmelden, um VGT-Proteste gegen den Schweine-Vollspaltenboden zu verhindern, und Behördenvertreter spielte mit

Links mit kleinen Schokoherzen im Teig, rechts nur

06.11.2025, Wien

Veganer Keksteig zum roh Snacken (Cookie Dough)

Ein Rezept zum Nachmachen, bei dem dir das Wasser im Mund zusammenläuft!

05.11.2025, Wien

Veganes Weihnachtsgewinnspiel 2025

Gewinne eine Hotelübernachtung, Geschenkboxen, vegane Kleidung uvm.

03.11.2025, Wien

OÖ Salzkammergut: VGT überrascht Singvogelfänger mit Bäumen auf Scharnieren

Statt Natur künstliche Aufbauten, Metallleitern und Bäume auf Scharnieren, die mit Fallen gespickt sind und an denen winzige Käfige mit Lockvögeln hängen

03.11.2025, Wien

Das war die große Anti-Pelz-Demo 2025!

Am Samstag, den 25. Oktober gingen 200 Menschen in Wien gegen den Pelzverkauf auf die Straße

30.10.2025, Wien

Vegansl (Veganes Gansl) 2025

Rund um Martini wird wieder in zahlreichen Lokalen das traditionelle Martini-Gansl angeboten. Doch auch Veganer:innen kommen auf ihre Kosten!

29.10.2025, Österreich

Vögel nicht mit Brot füttern!

Brot ist keine geeignete Nahrung für Vögel oder andere Wildtiere und kann sogar sehr schädlich für Tiere sein

22.10.2025, Wien

Tierpelz oder Kunstpelz?

Pelzkrägen und Bommeln an Hauben oder als Accessoires sind beliebt wie nie. Mit diesen Tipps findet ihr heraus, ob es sich um "echten" Tier- oder Kunstpelz handelt!