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Wien, am 23.10.2024

Mastrinder in Österreich

Im Juni 2023 ist die VGT Rinder Vollspalten-Kampagne gestartet. Wichtig für diese Kampagne sind aktuelle Zahlen darüber, wie viele Mastrinder in Österreich gehalten werden.

Im Juni 2023 wurde die VGT Rinder Vollspalten-Kampagne gestartet. Wichtig für diese Kampagne sind aktuelle Zahlen darüber, wie viele Mastrinder in Österreich gehalten werden.

Zwei Mal jährlich erhebt die Statistik Austria Daten über Rinder in landwirtschaftlichen Betrieben in Österreich. Stichtage sind immer der erste Juni und der erste Dezember eines Jahres. Veröffentlicht werden die Zahlen einige Monate nach den Zählungen auf der Webseite der Statistik Austria.

Aktuell liegen nun die Bestandszahlen für Rinder am Stichtag 1. Juni 2024 vor. Aus der Tabelle Rinderbestand am 1. Juni 2024 nach Bundesland hat der VGT die Anzahl von Mastrindern errechnet.

Demzufolge wurden am 1. Juni 2024 in Österreich insgesamt 575.480 Mastrinder gehalten. Im Vergleich waren es am 1. Juni 2023 insgesamt 576.096 Mastrinder.

Männliche Mastrinder gab es am 1. Juni 2024 laut Statistik insgesamt 422.561. Das sind 9.737 Stiere und Ochsen weniger als am 1. Juni 2023. Laut Statistik waren es am 1. Juni 2023 insgesamt 432.298 männliche Tiere.

Weibliche Mastrinder wurden am 1. Juni 2024 insgesamt 152.919 gezählt. Am 1. Juni 2023 waren es 143.798 Kalbinnen. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der weiblichen Mastrinder um 9.121 Tiere gestiegen.

Als Mastrinder in der Statistik werden folgende Tiere verstanden:

  • Andere Kälber und Jungrinder männlich unter 1 Jahr alt
  • Stiere und Ochsen 1 Jahr bis unter 2 Jahre alt
  • Schlachtkalbinnen 1 Jahr bis unter 2 Jahre alt
  • Stiere und Ochsen 2 Jahre und älter
  • Schlachtkalbinnen 2 Jahre und älter

Die hier verwendeten Begriffe Mastrinder und Schlachtkalbinnen sind Bezeichnungen, die sich auf die Nutzungsform der Tiere bezieht. In der Branche und Statistik sind es übliche Begriffe. Aus Gründen der Verständlichkeit und Lesbarkeit haben wir diese Begriffe übernommen. Grundsätzlich sehen wir Rinder (Kälber, Jungrinder, Stiere, Ochsen und Kalbinnen) nicht als Nutztiere, sondern als außergewöhnliche und faszinierende Tiere.

Mastrinder in Bundesländern

Eine Reihung der Bundesländer nach Anzahl der gehaltenen Mastrinder ergibt folgende Liste:

Tortengrafik mit Anzahl bzw. Prozentwerte der für die Mast benutzten Rinder pro Bundesland

% Bundesland Rinder
34 Oberösterreich 197.543
32 Niederösterreich 186.832
16 Steiermark 90.794
7 Kärnten 42.545
4 Tirol 22.001
4 Salzburg 20.378
1 Vorarlberg 8.154
1 Burgenland 7.214
0 Wien 19
100 Österreich gesamt 575.480

Die meisten Mastrinder werden in OÖ und NÖ gehalten. Mehr als die Hälfte aller Mastrinder in Österreich leben in diesen zwei Bundesländern.

Mastrinder in Bezirken

Die von der Statistik Austria veröffentlichte Tabelle Rinderbestand vom 1. Dezember 2023 nach Politischem Bezirk ermöglicht die Berechnung der Anzahl von Mastrindern pro Bezirk. Eine Reihenfolge der 20 österreichischen Bezirke mit den meisten Mastrindern ergibt folgende Liste:

# Bezirk Bundesland Rinderanzahl
1. Braunau Oberösterreich 30.482
2. Amstetten Niederösterreich 29.391
3. Schärding Oberösterreich 23.250
4. Freistadt Oberösterreich 22.991
5. Melk Niederösterreich 21.086
6. Ried im Innkreis Oberösterreich 20.419
7. Vöcklabruck Oberösterreich 19.322
8. Rohrbach Oberösterreich 19.149
9. Grieskirchen Oberösterreich 17.327
10. Zwettl Niederösterreich 16.771
11. Hartberg-Fürstenfeld Steiermark 15.119
12. Scheibbs Niederösterreich 14.943
13. St. Pölten (Land) Niederösterreich 14.508
14. Perg Oberösterreich 13.564
15. Waidhofen/Thaya Niederösterreich 13.406
16. Urfahr-Umgebung Oberösterreich 11.851
17. Weiz Steiermark 11.621
18. Liezen Steiermark 10.550
19. Wiener Neustadt (Land) Niederösterreich 10.392
20. Wolfsberg Kärnten 9.696

Neun Bezirke befinden sich in Oberösterreich, sieben Bezirke in Niederösterreich, drei Bezirke in der Steiermark und ein Bezirk in Kärnten.

Acht der neun oberösterreichischen Bezirke befinden sich in den Regionen Innviertel (westliches OÖ, Bezirke Braunau, Schärding, Ried im Innkreis, Grieskirchen) und Mühlviertel (nördlich der Donau gelegene Region in OÖ, Bezirke Freistadt, Rohrbach, Perg, Urfahr-Umgebung).

Die Regionen Innviertel und Mühlviertel sind österreichweit die Hotspots, was die Anzahl von Mastrindern betrifft. Mehr als ein Drittel aller in Österreich gehaltenen Mastrinder befinden sich in diesen zwei Regionen.

In Niederösterreich befinden sich in der Region Mostviertel die meisten Mastrinder. Dazu zählen die Bezirke Amstetten, Scheibbs, der Großteil des Bezirks St. Pölten (Land) und der Großteil des Bezirks Melk.

Nach dem Mostviertel ist auch die Region Waldviertel, der Norden Niederösterreichs, mit den Bezirken Zwettl und Waidhofen/Thaya eine Gegend mit vielen Mastrinder.

Die steirischen Bezirke Hartberg-Fürstenfeld und Weiz befinden sich in der Region Oststeiermark im östlichen, an das Burgenland angrenzenden Teil der Steiermark. Der Bezirk Liezen liegt im Nordwesten der Steiermark.

Der Bezirk Wolfsberg liegt im Osten Kärntens in der Region Unterkärnten.

Agrarstrukturerhebung 2020

Laut Agrarstrukturerhebung von 2020 gibt es in Österreich 15.000 Betriebe mit Rindern und einem Güllesystem ohne Anbindehaltung.

Die Anzahl der Betriebe mit Vollspaltenboden wird nicht extra angeführt, aber die meisten, wenn nicht alle, dieser 15.000 Betriebe werden einen Vollspaltenboden haben. Oberösterreich hat die meisten Mastrinder, gefolgt von Niederösterreich und der Steiermark, ähnlich wie bei Mastschweinen.

70 % der Mastrinder auf Vollspaltenboden

Das bedeutet, dass ca. 30 % aller Rinder in Österreich auf Vollspaltenboden leben. Da aber Kälber bis 150 kg, Zuchtstiere, Milchkühe und hochschwangere Kalbinnen nicht auf einem Beton-Vollspaltenboden gehalten werden dürfen, kann man folgern, dass ca. 70 % der Mastrinder auf Vollspaltenboden leben müssen.

Die Mastrinder teilen sich auf in:

  • 66 % Stiere
  • 25 % Kalbinnen
  • 9 % Ochsen

Die meisten Mastrinder haben ein AMA-Gütesiegel. Die AMA gibt folgende maximale Mastdauer vor:

  • 20 Monate für Stiere
  • 24 Monate für Kalbinnen
  • 30 Monate für Ochsen

Die Schlachtgewichte unterscheiden sich einerseits durch die Mastdauer und andererseits dadurch, dass Stiere viel schneller Gewicht zulegen. Zum Schlachtzeitpunkt haben

  • Stiere ca. 700 kg
  • Kalbinnen ca. 600 kg
  • Ochsen ca. 900 kg

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