Erschossene Wildsau entpuppte sich als zahmes Hausschwein - vgt

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Erschossene Wildsau entpuppte sich als zahmes Hausschwein

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.03.2007)

Wien, 16.03.2007

Jäger macht dem Ruf seiner Zunft alle Ehre

Jäger macht dem Ruf seiner Zunft alle Ehre

Einen ausgesprochen peinlichen Jagderfolg hat ein Jäger in Manning bei Ottnang im oberösterreichischen Hausruck zu verzeichnen. Was vor dem Abschuss wie ein ungewöhnliches Wildschwein ausgesehen hatte, entpuppte sich bei näherem Hinsehen als schwarzes Hausschwein auf Wanderschaft.
Zuvor hatten zwei andere Jäger den Abschuss des „zweifelhaften“ Wildschweines verweigert. Ein dritter, noch dazu als erfahren geltender Waidmann drückte dann aber doch ab.

Bezirksjägermeister hätte auch geschossen

Der zuständige Bezirksjägermeister verteidigt den Jäger in der "Vöcklabrucker Rundschau" in fragwürdiger Nibelungentreue. Auch er hätte geschossen, wenn ihm das Hausschwein bei Nacht untergekommen wäre.

Die „Sau“ sei komplett „dreckig und schwarz“ gewesen, in der Hitze des Gefechts könne es passieren, dass man sie nicht als Hausschwein erkenne, so der aus dem Nähkästchen des „edlen Waidwerks“ plaudernde Jägermeister. Ein Jäger hackt dem anderen halt kein Aug´ aus…

Schwein war auf Wanderschaft aus Ampflwang

Das erschossene Schwein gehört einem Bauern im zwölf Kilometer entfernt gelegenen Ampflwang. Der Jäger brachte die sterblichen Überreste ihrem Besitzer zurück.

Sterbliche Überreste werden geselcht

Laut dem Bauern sei das Schwein sehr kontaktfreudig und menschenfreundlich gewesen und regelmäßig Reitern und Joggern hinterhergerannt. Er sei dem Jäger aber nicht böse, das Fleisch des erlegten Hausschweines wird derzeit geselcht.

Ralph Chaloupek, Sprecher der „StudentInnen für Tierrechte“, dazu:
„Wird irrtümlich einmal wo ein (Haus)Schwein erschossen, so gibt es – zu recht – großes Aufsehen und Proteste. Doch die zahllosen Schweine, die tagtäglich in österreichischen und europäischen Schlachthöfen unter oftmals besonders grausamen und unmenschlichen Bedingungen umgebracht werden, schaffen es kaum jemals in die Zeitung oder sonst wie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen. Dabei hätten gerade auch sie unsere Betroffenheit, unser Mitgefühl und Engagement verdient.
Es wird Zeit, ernsthaft zu hinterfragen, ob eine moderne Gesellschaft den industrialisierten Tod quasi am Fliesband und im Akkord heute so noch verantworten kann!“


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