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Affen von Gibraltar sollen getötet werden!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.04.2008)

Wien, 30.04.2008

Die berühmten Tiere auf dem Felsen sind zur Plage erklärt worden

Die berühmten Tiere auf dem Felsen sind zur „Plage“ erklärt worden

Die Berberaffen gehören zu Gibraltar, auch wenn niemand so genau weiß, woher sie ursprünglich kamen. Eine Legende macht die Primaten für die britische Kronkolonie am Rande von Spanien aber zu etwas besonders wichtigem, so lange es Affen auf Gibraltar gebe, so die Mär, werden auch die Briten über die Kolonie herrschen. Verschwinden sie, könnte das Land demnach wieder an Spanien fallen.

Von beliebter Touristenattraktion zum Feindbild
Nun gibt es aber angeblich zuviel Affen auf Gibraltar, und daher wurde beschloss mindestens 25 der berühmten Tiere zu töten. Die Behörden der letzten britischen Kronkolonie in Europa haben begonnen, einige der Affen auf dem Felsen am Südzipfel Spaniens zu töten. Zwei Affen haben bereits die tödliche Spritze bekommen, insgesamt sollen 25 der rund 200 Tiere so zu Tode kommen.

Einzige frei lebende Affen Europas
Die Berberaffen sind die einzigen frei lebenden Affen in Europa. In Gibraltar stellen sie die „Hauptattraktion“ für den Tourismus dar – eine Branche, die neben den Offshore-Firmen die Haupteinnahmequelle des britischen Überseeterritoriums ist. Und die intelligenten Primaten, deren Vorfahren vermutlich von britische Soldaten im 18. Jahrhundert aus Marokko eingeführt wurden (allerdings waren Berberaffen früher auch in Süd- und Mitteleuropa heimisch, die Affen von Gibraltar könnten also durchaus auch von europäischen Vorfahren abstammen), verschmähen beim Anblick eines Kreuzfahrtschiffes sogar ihr Essen – weil sie wissen, dass sie bald von TouristInnen mit besonderen Leckereien gefüttert werden. Jahrelang wurde dieses Verhalten gefördert und bestärkt, und die von Natur aus an sich menschenscheuen Tiere verloren durch die starke Fütterung die Scheu vor dem Menschen.

Geburtenregelungsprogramme mit mäßigem Erfolg
Possierlich, aber unaufgefordert und für viele Menschen aufdringlich springen sie auf Autodächer und durch die offenen Wagenfenster und suchen nach Essbarem. Der Affenbestand war früher durch die schlechteren Umweltgegebenheiten quasi auf natürliche Weise unter Kontrolle. Eine zunehmende Sensibilisierung für den Umweltschutz und weniger Übungen der britischen Marine sorgten aber dafür, dass sich die Affen in Gibraltar immer wohler fühlten und ihre Population stark zunahm. Inzwischen überlegt man sich in der britischen Kolonie bereits, wie man die Geburtenrate der Affen besser kontrollieren kann. Ein entsprechendes Programm existiert bereits seit sechs Jahren, wird aber nur mit mäßigem Erfolg durchgeführt. Damit der Bestand nicht allzu sehr wächst, werden Verhütungsmittel ins Futter gemischt.

Vom Felsen Gibraltars in die Hotelzimmer
Doch mittlerweile ist die einstige Touristenattraktion zu einer unliebsamen „Plage“ geworden. Eine Gruppe hat den 500 Meter hohen Felsen verlassen und besucht die beiden Strände Gibraltars sowie Hotels.
„Die Leute haben Angst, und niemand kann seine Wohnungsfenster offen lassen, weil die Affen einbrechen und stehlen", so der Tourismusminister. Ein Hotelbesitzer beschwert sich, die Tiere hätten die Zimmer seiner Gäste verwüstet. Schlimmer noch: Die Affen sollen angeblich leicht aggressiv werden und beißen, dabei können sie Krankheiten von Salmonellen bis Hepatitis übertragen. Nun sollen sie gefangen und betäubt werden, bevor sie sterben. TierschützerInnen und Tierrechtsorganisationen wiederum drohen, sie würden zu einem Reiseboykott aufrufen, wenn die Tötungen der intelligenten Tiere, die immerhin nahe Verwandte des Menschen sind, nicht aufhörten.

Die alte Legende
Bedrohlicher als die vereinzelt wildgewordenen Affen ist für die 35.000 Gibraltarer jedoch die Angst vor einem alten Aberglauben: Es heißt, wenn der letzte Affe Gibraltar verlässt, verliere der
Felsen seine englische Hoheit und damit seine Zugehörigkeit zum United Kingdom. Als im Zweiten Weltkrieg der Bestand der Primaten arg geschrumpft war, ließ Winston Churchill mehrere Pärchen einführen.
Wie auch immer, nicht vergessen sollten die Einwohner Gibraltars aber vor allem eines: dass sie den Tieren viel verdanken, der Tourismusboom der letzten Jahrzehnte wurde sicher auch durch die Affen und ihre Attraktivität für BesucherInnen der Insel geschaffen – und nicht nur deshalb sollte jetzt eine humane und unblutige Lösung gefunden werden ...

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