Tierversuche

Jedes Jahr werden in Österreich hunderttausende fühlende Lebewesen im Namen der Wissenschaft gequält und getötet. Ob Mäuse, Kaninchen, Hunde oder Katzen – sie alle und viele mehr werden für Tierversuche in winzige Käfige gesperrt und unsäglicher Qual ausgesetzt. Diese Tiere sind vom Tierschutzgesetz ausgeschlossen. Stattdessen gilt für sie das Tierversuchsgesetz, eine eigene gesetzliche Grundlage, die den Schutz der Tiere stark vernachlässigt. Viele Versuche sind dabei nicht nur grausam, sondern auch vollkommen unnötig. Die sogenannte Grundlagenforschung etwa dient generell nicht der menschlichen Gesundheit, sondern befriedigt in erster Linie die Neugier einzelner Forscher:innen. Auch in der medizinischen Forschung liefern Tierversuche nur sehr begrenzt brauchbare Ergebnisse, da die Übertragbarkeit auf Menschen äußerst schlecht ist. Fast alle Medikamente, die im Tierversuch als wirksam beurteilt werden, erweisen sich später als wirkungslos oder sogar gefährlich. Schon 2010 wurde auf EU-Ebene das Ziel formuliert, Tierversuche vollständig abzuschaffen. Doch auch 15 Jahre später ist dieses Ziel kaum näher gerückt. Dabei gibt es längst eine ganze Reihe von modernen, tierfreien Forschungsmethoden, die nicht nur ethisch vertretbar sind, sondern oft sogar verlässlichere und relevantere Ergebnisse liefern.

Petition

Tierversuche stoppen & Alternativen fördern

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Immer noch werden Tiere für Experimente benutzt, obwohl Forschung ohne Tiere bereits in vielen Bereichen möglich ist. Tierleidfreie Wissenschaft muss dringend ausgebaut werden!

FAQs zum Thema Tierversuche

Tierversuche für Kosmetikprodukte und deren Inhaltsstoffe sind in Europa grundsätzlich seit 2009 verboten. Ein Verbot des Verkaufs von an Tieren getesteten Kosmetika trat 2013 in Kraft. Trotz dieser Verbote können Tierversuche für kosmetische Inhaltsstoffe über andere Verordnungen zur Chemikaliensicherheit (z. B. die REACH-Verordnung) angeordnet werden. Betroffen sein können davon auch Substanzen, die ausschließlich für Kosmetika verwendet werden. Die Tiere in solchen Versuchen leiden immense Qualen, obwohl zahlreiche tierleidfreie Methoden zur Testung von Inhaltsstoffen und Produkten zur Verfügung stehen würden. So passiert es leider immer noch, dass Kosmetikprodukte in der EU nicht immer tierversuchsfrei sind. Möchte man an Tieren getestete Produkte vermeiden, ist es wichtig, beim Einkauf auf vertrauenswürdige Siegel wie die Vegan-Blume, den Leaping Bunny oder das Cruelty-Free-Siegel zu achten.

Wenn Sie beim Einkaufen an Tieren getestete Produkte vermeiden möchten, ist es wichtig, auf vertrauenswürdige Siegel wie die Veganblume, den Leaping Bunny oder das Cruelty-Free Siegel zu achten. Sie schließen Tierversuche aus.

Tierversuche in der Vergangenheit beweisen nicht, dass medizinischer Fortschritt nur durch sie möglich war oder ist. Im Gegenteil: Hätte man sie vor Jahren verboten, wäre die Medizin heute möglicherweise sogar weiter, denn Tierversuche liefern oft unzuverlässige und nicht reproduzierbare Ergebnisse. Mehr als 90 % der Medikamente, die aus Tierversuchen als sicher und wirksam hervorgehen, stellen sich später bei Menschen als nicht wirksam oder sogar schädlich heraus. Zudem bremsen sie Innovationen, weil sie Ressourcen aufbrauchen, die z. B. bei der Weiterentwicklung von tierfreien Forschungsmethoden wesentlich sinnvoller genutzt werden könnten. Der Beitrag von Tierversuchen zu medizinischen Entdeckungen wird oft überbewertet. Viele wichtige Erkenntnisse wurden ohne sie gewonnen. So wurde etwa Aspirin ohne Tierversuche entdeckt. Hätte man sich auf später durchgeführte Tierversuche verlassen, hätte das die Anwendung von Aspirin möglicherweise verhindert, denn für einige Tierarten ist dieses Medikament schädlich.

Aktuelles

23.04.2025

Internationaler Tag der „Versuchstiere“: VGT fordert Reform des Tierversuchsgesetzes

Trotz gegenteiliger Beteuerungen nimmt Anzahl der Tierversuche zu – Reform: Kommissionen für Genehmigungen, Tierschutzombudspersonen zuständig, Datenbanken für Alternativen

23.04.2024

Mit Tiermasken und Transparenten gegen Tierversuche

Trotz der zunehmenden Zahl an Alternativmethoden zu Tierversuchen bleibt die Anzahl an Tieren, die in Tierversuchen missbraucht und getötet werden, erschreckend hoch.

17.04.2024

Verleihung des Staatspreises zur Förderung von Ersatzmethoden zum Tierversuch 2023

Der Staatspreis zur Förderung von Ersatzmethoden zum Tierversuch 2023 wurde an Frau Anna-Dorothea Gorki, PhD verliehen.

22.05.2023

Tiertransport mit Sinn: VGT übernimmt Teilstrecke für Labortiere

Vergangene Woche fuhren Aktivist:innen des VGT nach Bayern, um ehemalige Labortiere ein Stück weit in ein neues Leben zu begleiten.

20.04.2023

Trauer vor dem Parlament: Gedenktag für „Versuchstiere“

Am 24. April ist der „World Day for Laboratory Animals”. An diesem Tag wird weltweit der Tiere gedacht, die in Tierversuchen leiden und sterben. Der VGT hat den Tag zum Anlass genommen, um den Menschen auf der Straße nicht nur die erschreckend hohe Zahl von Tieren zu präsentieren, die in Österreich „verbraucht werden“, sondern um auch ihre Gesichter zu zeigen.

24.03.2023

Verleihung des Staatspreises zur Förderung von Ersatzmethoden zum Tierversuch 2022

Der Staatspreis zur Förderung von Ersatzmethoden zum Tierversuch 2022 wurde an Assoc. Prof. PD. Dr. Michael J. Ausserlechner von der Medizinischen Universität Innsbruck verliehen.

26.01.2023

Erfolg! Über 1,2 Millionen Stimmen für EBI gegen Tierversuche bestätigt

Die EU-Bürger:innen-Initiative (EBI) “Save Cruelty-Free Cosmetics” geht aus dem Verifizierungsprozess der Unterschriften mit 1,2 Millionen gültigen Stimmen hervor. Die EU-Kommission muss sich mit den Forderungen befassen.

16.01.2023

Tierversuche: Pyrogentests verhindert und Tierschutzombudspersonen eingebunden

Doch der Anstieg an in Österreich im Tierversuch verwendeten Tieren zeigt, dass die viel gerühmte 3R Strategie weiterhin nicht funktioniert

29.09.2022

VGT fordert Nominierungsrecht von Tierschützer:innen in JKU-Tierethikrat für Tierschutz-Dachverband

Die Aufdeckungsarbeit des VGT beweist, dass Kontrollen nur dann effektiv sind, wenn sie von Expert:innen durchgeführt werden, die kein persönliches Interesse an der Tiernutzung haben