Tiertransporte: Das Leid bleibt im Verkehr unsichtbar - vgt

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Tiertransporte: Das Leid bleibt im Verkehr unsichtbar

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.06.2001)

Laaben, 28.06.2001

VGT demonstriert morgen zum internationalen Tag der Tiertransporte am Stephansplatz

Letztes Jahr, am 1. Juli beging der Verein gegen Tierfabriken (VGT), gemeinsam mit 60 anderen Organisationen und rund 1500 Tierschützern in Salzburg-Walserberg, zum ersten Mal den Tag der Tiertransporte, um gegen das tägliche Elend von Millionen sinnlos herumgekarrter Tiere zu demonstrieren. Heuer werden wir bereits am Freitag, den 29.6.01 ab 10 Uhr am Wiener Stephansplatz stehen, da der 1. Juli auf einen Sonntag fällt. Dort werden wir unser bekanntes, 350 m2 großes Riesentransparent "Stoppen Sie die blutigen EU-Tiertransporte" ausbreiten und mittels Kunst-Tieren, Tiermasken, Plakaten, Flugblättern und dem schockierenden Video "Some lie dying" über das stille Leiden auf unseren Straßen informieren.

Gerade beginnt die Urlaubszeit und damit werden sich die Autokolonnen wieder auf allen Straßen stauen. Wie unangenehm es gerade im Sommer ist, in einem solchen Stau festzustecken, wissen wir alle. Man steht in der Hitze, die Sonne brennt und die Luft steht. Auch Rinder, Kälber und Schweine werden wieder im Stau stecken. Aber sie fahren nicht auf Urlaub, sondern werden täglich kreuz und quer durch Europa gekarrt. In kochendheißen, überfüllten schlecht belüfteten LKWs sind sie oft tagelang ohne Futter und Wasser unterwegs.

Kälber und Schweine: Der Tod ist am Ende eine Erlösung

Die Idylle von Kuh und Kalb auf der Weide ist meist nur noch eine Legende aus der Werbewelt. Österreichische Kälber werden in Spanien billigst gemästet und vorher, gerade ein paar Wochen alt, bis zu 70 Stunden ohne entsprechende Versorgung durch die Sommerhitze gekarrt. Übereinander gestapelt, panisch vor Angst, durstend, hungernd und verletzt werden die Tierkinder dorthin gebracht, wo die Mast am billigsten ist. Der VGT hat einen derartigen Horrortransport verfolgt und dokumentiert. In anderen LKWs, v.a. Schlachtrindertransporter, die wir immer wieder gestoppt haben, fanden wir ausgezehrte halb verdurstete Tiere, manche haben gebrochene Glieder, andere lagen schon im Sterben. Erst vor einer Woche wurde ein aus Holland kommender, völlig überfüllter, 4-stöckiger (!) Schweinetransporter auf dem Weg nach Italien in Arnoldstein vom einzigen engagierten österr. Tiertransportinspektor gestoppt. Die völlig erschöpften Tiere lagen zum Teil übereinander und hatten gar keine Möglichkeit, zu den Tränken zu gelangen, die noch dazu ohne Wasser waren. Das ist leider kein Einzelfall, sondern die Regel, wie wir schon mehrfach aufgedeckt haben. Kontrollen finden so gut wie keine statt, es geht ja schließlich um ein nationales Interesse: Billigstfleisch...

Über 300 Millionen Tiere werden pro Jahr durch Europa gekarrt

Hier nur ein paar beliebte Routen der Tiertransporteure: Schafe aus Schottland werden zur Schlachtung nach Griechenland oder Italien transportiert. Ferkel aus Niederbayern fahren zur Mast nach Belgien und zum Schlachten wieder zurück in die Heimat. Schweine aus Holland lernen Europa auf dem Weg in italienische oder spanische Schlachtbetriebe kennen. Kälber aus Osteuropa werden in die EU zur Mast verfrachtet. Pferde aus Litauen, Rumänien oder Polen werden in Transporter nach Süditalien gepfercht, wo sie geschlachtet werden. Einige dieser Horrorfahrten sind im Video "some lie dying" dokumentiert, welches wir morgen präsentieren und welches von der "European Coalition for Farm Animals" (ECFA) recherchiert wurde, bei welcher der VGT die österr. Repräsentanz stellt.

Warum ist das alles möglich?

Weil unsere Politiker und die EU noch immer am gnadenlosen System der Profitmaximierung mit der Subventionspraxis festhalten und derartige Transporte mit Milliarden an Steuergeldern fördern. Geschlachtet wird, wo es am billigsten ist. Gemästet wird, wo es am billigsten ist. So ist europaweit ein Netzwerk der Tierproduktions-Industrie entstanden, welches von unseren Steuergeldern gemästet wird.

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