VGT besetzt Schweinefabrik - vgt

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VGT besetzt Schweinefabrik

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.06.2001)

Neukirchen/E., 16.06.2001

Trotz mehrfacher Gesetzesverstöße darf der Schweinebaron weiterhin Schweine quälen.

Heute vormittag um 10 Uhr besetzten 15 AktivistInnen des Verein gegen Tierfabriken (VGT) die berüchtigte Schweinefabrik in Neukirchen/Enknach, OÖ. 3 Aktivisten kletterten auf eines der Dächer der riesigen Tierfabrik und entrollten ein Transparent mit der Aufschrift "Gequält - gedopt - stoppt Tierfabriken". Darunter standen 3 "unschuldige Tierärzte" mit Masken, "bewaffnet" mit Antibiotika-Flaschen, Spritzen und Koffern mit herausschauenden Geldscheinen.

Kurz darauf erschien der Besitzer persönlich und rief die Gendarmerie. Er behauptete zudem, wie auch bereits letztes Mal, bei seinen Schweinen sei "alles in bester Ordnung", sie würden weder gequält noch mit Antibiotika behandelt. Die Beweise aus den Fotos und Videoaufnahmen, die dem VGT zugespielt wurden, zeigen allerdings das Gegenteil. Außerdem seien "alle Auflagen der Behörden erfüllt" und neue Schweine werden wieder eingestallt.

Zur Vorgeschichte: Am 23.2.01 hat der Verein gegen Tierfabriken (VGT) durch eine Anzeige bei den Behörden die haarsträubenden tierquälerischen Zustände im Schweinemastbetrieb in Neukirchen/Enknach, Bezirk Braunau (OÖ), an die Öffentlichkeit gebracht und damit einen weiteren Riesenskandal in der Tier-"Produktion" aufgedeckt. Dem VGT zugespielte Fotos und Videoaufnahmen zeigten ein grauenhaftes Bild dieses Betriebes mit damals ca. 4000 Mastschweinen: fensterlose Hallen, schlimmste hygienische Zustände, Schweine mit offenen Verletzungen an den Beinen, abgebissene Schwänze und kranke Tiere übersät mit pockenartigen Blutungen und schwerster Atemnot, tote Tiere in den Gängen sowie jede Menge Antibiotika bzw. dreckige Spritzen mit aufgesetzten Kanülen!

Obwohl auch ein schwer belastendes Gutachten der Bundesanstalt für alpenländische Landwirtschaft ausgereicht hätte, den Betrieb sofort zu schließen, darf er bis dato weitermachen. Das Gutachten hält die verantwortliche BH allerdings unter Verschluß. Wir wissen allerdings, daß dem Massentierhalter aufgetragen wurde, keine neuen Tiere mehr einzustallen. Aber auch das wird jetzt offensichtlich nicht mehr befolgt.

Bei der spontanen VGT-Aktion vor dem Betriebe am 23. Feber zeigte uns ein Blick durch einen Türschlitz in den Hof zeigte zudem einen Container gefüllt mit Schweine-Kadavern. Beim Eintreffen des Bürgermeisters kam der Betreiber nach draußen, um die Tierschützer zu "begrüßen": Dabei schlug er so heftig auf 2 Tierschützer ein, daß eine Kamera zu Boden fiel, zudem drohte er mit dem Einsatz von Waffen und eines Bulldozers, also eine gefährliche Drohung. Als sich nach Beruhigung der Situation doch noch ein Gespräch ergab, erzählte er stolz von seinem "Vorbildbetrieb" und der "besten Qualität" seiner Tiere. Dennoch gab er sogar den Einsatz von Antibiotika auf seinem Betrieb zu.

Bei dieser Monster-Tierfabrik handelte es sich noch dazu um einen der größten Lieferanten von Schweinefleisch an zwei Supermarktketten: Der Name des Betriebes prangte damals auf etlichen Fleischpaketen mit einem bekannten Gütesiegel, welche mittels bunten Hochglanzprospekten eine Schein-Idylle mit Tieren auf saftigen Wiesen in strahlendem Sonnenschein vorgaukelt. Etwas was diese Schweine niemals in ihrem Leben zu Gesicht bekommen, die in fensterlosen Baracken auf Vollspaltenböden dahin vegetieren müssen. Inzwischen wurde, auf unser Betreiben hin, dieser Betrieb aus den Regalen der genannten Supermarktkette genommen...

Weitere Details über diesen Betrieb sind mittlerweile ans Licht der Öffentlichkeit gelangt: Seit 1998 soll er großteils illegale Medikamente im Wert von über 2 Millionen öS von einem berüchtigten Autobahn-Tierarzt bezogen haben. Der Vertrieb der Medikamente soll nicht nur über Kofferraum-Importe, sondern auch über einen Container am Terminal abgewickelt werden: hier bedienen sich diverse Zwischenhändler, um es unauffällig in die Ställe zu bringen. Insgesamt wurden in den letzten 4 Jahren allein in OÖ 27 Anzeigen wegen Medikamentenmißbrauchs betreffend 800 kg (!) gesundheitsgefährdender bzw. verunreinigter Inhaltsstoffe eingebracht. Derzeit bezieht der Schweinebaron seine Antibiotika im großen Stil vom Tierarzt aus Obernberg/Inn, was die Videoaufnahmen eindeutig belegen.

Wann werden Politiker und Behörden auf diese Skandale endlich reagieren und zumindest diesen Betrieb schließen - den Tieren und der Gesundheit der Konsumenten zuliebe?

Fotos in Druckqualität von der Aktion und von der Schweinefabrik können tel. angefordert werden.

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