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Erfolg im Kampf gegen Botox-Tierversuche!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.07.2011)

Wien, 04.07.2011

Amerikanische Gesundheitsbehörde erkennt Zelltest an – bald 600.000 Tierversuche weniger pro Jahr!

Amerikanische Gesundheitsbehörde erkennt Zelltest an – bald 600.000 Tierversuche weniger pro Jahr!

Der US-amerikanische Konzern Allergan Inc. erhielt von der amerikanischen Arzneimittelbehörde (Food and Drug Administration, FDA) die Zulassung für einen vollständig zellbasierten In-vitro-Test für die Sicherheitsprüfungen von Botox®. Derzeit werden für die Sicherheitsprüfungen von Botulinumtoxin-Produkten (Wirkstoff von Botox®) jährlich gegen 600 000 Tierversuche durchgeführt. Mit dem zugelassenen In-vitro-Test können laut Allergan bereits in den nächsten drei Jahren 95% oder mehr der Tierversuche ersetzt werden, vorausgesetzt die Behörden in anderen Ländern erkennen den Zelltest an. Denn die neue Testmethode ist bislang nur in den USA für die identischen Produkte Botox und BotoxCosmetic der Firma Allergan zugelassen.
 
„Es ist erfreulich, dass wir mit der Anerkennung der Zellmethode dem Ende des besonders grausamen und wissenschaftlich unzuverlässigen LD50-Tests an Mäusen bei der Botox-Testung ein Stück näher kommen“, kommentiert Dipl.-Biol. Silke Bitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Ärztevereinigung, die Entwicklung in den USA. „Nun gilt es darauf hinzuwirken, dass auch bei den anderen beiden wichtigsten Botoxherstellern, Ipsen und Merz, die tierversuchsfreie Testung forciert wird.“
 
Das Europäische Arzneibuch erlaubt bereits seit Jahren die Anwendung von drei sogenannten Alternativmethoden anstelle des herkömmlichen LD50-Tests an Mäusen. Hierbei wird die Dosis ermittelt, bei der die Hälfte der Tiere stirbt. Jedoch müssen die tierversuchsfreien Methoden validiert, also auf ihre Zuverlässigkeit überprüft werden, was den Herstellern obliegt. Die jetzt von Allergan entwickelte Methode ist bislang nicht im Arzneibuch aufgeführt.

„Die Rechtsvorschrift muss umgehend entsprechend geändert werden, damit der Einsatz der Zellmethode auch in Europa vorangetrieben wird“, fordert Bitz. Die Firma Allergan verhandelt nach eigenen Angaben bereits mit den anderen Botox-Herstellern über Lizenzen für ihre Testmethode.

Die Ärzte gegen Tierversuche führen seit Anfang 2007 eine Protestkampagne gegen Botox-Tierversuche durch. Zusammen mit ihren Partnern bei der Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE) wurde die Kampagne europaweit ausgedehnt. In der jetzt erfolgten behördlichen Anerkennung einer Zellmethode sehen sie einen Teilerfolg ihrer jahrelangen Lobbyarbeit, fordern jedoch ein weltweites, vollständiges Verbot der Botox-Testung an Tieren ein. Der Verein will ein sofortiges Moratorium für die kosmetische Anwendung von Botox-Produkten erreichen sowie eine zeitnahe verbindliche Anwendung der vorhandenen tierversuchsfreien Methoden für alle Hersteller von Botulinumtoxin-Produkten.

Der Verein Gegen Tierfabriken schließt sich dieser Forderung als Schritt in Richtung tierversuchsfreier Forschung und Kosmetik an!

Ebenso möchte der VGT darauf hinweisen, dass ehemalige Labortiere laufend ein neues liebevolles Zuhause suchen. Wenn Sie ein wenig Liebe, Zeit und Raum für freigelassene, gesunde Mäuse oder Ratten übrig haben, schreiben Sie an elisabeth.kodys@chello.at oder rufen Sie Elisabeth einfach an! Tel.: 0664/5150100 (nur abends erreichbar bzw sie ruft abends zurück!)

Die Initiative Second Life für Labortiere, finden Sie hier.

 

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