Kälbertransport von England bis Spanien verfolgt - vgt

Teilen:

Kälbertransport von England bis Spanien verfolgt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15.05.2012)

Wien, 15.05.2012

Recherche der Tierschutzorganisation Compassion in World Farming (CIWF) zeigt Dramatik der Langstreckentiertransporte auf

  • Recherche der Tierschutzorganisation Compassion in World Farming (CIWF) zeigt Dramatik der Langstreckentiertransporte auf

  • 166 männliche Kälber, gerade ein paar Tage alt, wurden über 3 Tage von England bis nach Spanien transportiert

Soabld die Nabelschnur bei den Kälbern abfällt, dürfen sie transportiert werden, bei der Länge gibt es hier keine Einschränkungen. Wieviel Leid hinter solchen gesetzlichen Regelungen steckt, deckte CIWF ein weiteres mal auf. Männliche Kälber sind oft das unbeliebte Nebenprodukt der Milchindustrie. Um die enorme Milchleistung gesichert zu wissen, müssen Milchkühe jedes Jahr ein Kalb zur Welt bringen. Die Zuchtmerkmale der Hochleistungskühe sind auf die Milchproduktion getrimmt. Der Fleischansatz ist gering, die männlichen Kälber eignen sich nicht für die Mast. In England dürfte es auch üblich sein, diese Neugeborenen einfach zu erschießen, oder sie kommen auf Riesentransporter und werden nach Spanien in Mastanlagen geschickt.

Augenzeugenbericht

Kälber werden aus verschiedenen Teilen Englands zusammengesammelt und dann auf Riesen LKW verladen. In England gibt es nun einen neue Route über den Hafen bei Ramsgate. England verfügt über eine sehr lebendige Tierrechtsszene, die Proteste gegen diese Horrorfahrten führten offensichtlich zur Verlegung der üblichen Fahrrouten. 166 Kälber befinden sich auf dem Transporter, der den Hafen Ramsgate ansteuert. Der Saugreflex bei diesen Tierbabys ist noch sehr stark ausgeprägt. In ihrer Not beginnen sich diese Tiere gegenseitig zu besaugen, vor allem die Schwänze der LeidensgenossInnen sind beliebte Saugobjekte. Die AktivistInnen können auch belegen, dass einige der Tränken kaputt sind. Tränkanlagen für Kälbertransporte sind allerdings ein generelles Problem, da diese Anlagen zwar für Rinder passen müssen, es aber keine gesonderten Vorschriften für Kälbertransporte gibt und diese oftmals mit der Bedienung der Tränksysteme überfordert sind.

In Ramsgate werden die LKWs auf eine Fähre verladen. In Calais in Frankreich geht die Reise wieder auf der Straße weiter. Die Tiere sind nun bereits über 15 Stunden unterwegs. Um halb neun Uhr abends erreichen die Transporter den offiziellen Rastplatz. Hier werden die Tiere entladen. Gesetzlich würde ihnen eine 24stündige Pause zustehen. Diese wird hier unterschritten. Nach 22,5 Stunden werden die Kälber wieder auf die Fahrzeuge verladen. Die Reise geht weiter. Durch die kalte Nacht fahren sie durch Frankreich bis nach Spanien. Nach insgesamt 35 Stunden Fahrt erreichen sie völlig erschöpft und offensichtlich durch den Flüssigkeitsmangel auch schon verwirrt den Mastbetrieb nördlich von Spanien. Manche der Tiere können sich nur noch mit großer Anstrengung auf den Beinen halten. Das Treiber zeigen kein Mitleid mit den Tieren. Auch hier ist das Schwanzumdrehen, um die Kälber weiterzutreiben, gängige Praxis.

Dokumentaitonsfilm zum Transport in englischer Sprache:
http://www.ciwf.org.uk/what_we_do/live_transport/investigation_live_calf_exports/default.aspx?appealcode=WE0512

Der Verein Gegen Tierfabriken hat vor genau 4 Jahren ebenfalls einen Kälbertransporter verfolgt. Hier wurden die Kälber in Bergheim bei Salzburg in riesige LKWs verladen und nach Italien gekarrt. Unterwegs gab es dramatische und teils sehr brutale Szenen. Wie tief die Hemmschwelle von Menschen, die Tag aus Tag ein sehr grob mit Tieren umgehen, auch Menschen gegenüber ist, hat diese Reise sehr eindeutig gezeigt. Nur eine Woche danach gab es den Repressionsschlag gegen den Tierschutz, 10 AktivistInnen wurden inhaftiert.

17.07.2025, Wien

Wolfsabschuss-Verordnungen vom Fließband?

VGT fordert ernstgemeinten Herdenschutz statt sinnloser Schnellschuss-Politik

17.07.2025, Wien

Vegan Grillen

Mit dem warmen Wetter startet auch wieder die Grillsaison. Ein Hochgenuss für den veganen Gaumen!

15.07.2025, Österreich/Türkei

Brutale Schächtungen beim Opferfest in der Türkei

Österreichische Rinderzüchter:innen wissen, dass exportierte Rinder ohne Betäubung getötet werden

15.07.2025, Wien/Türkei

Aufgedeckt: Brutale Rinderschlachtungen in der Türkei

VGT-Recherche beim Opferfest zeigt unfassbare Tierquälerei auf. Die Türkei gilt als eines der wichtigsten Exportländer für österreichische Zuchtrinder

03.07.2025, Tirol

Selbstbedienungsbuffet für Wölfe?

Schlechte Noten für Herdenschutz auf Tiroler Heimweiden

02.07.2025, Wien

VGT zeigt Stagnation der Schweinehaltung: Vollspaltenboden 2010-2025

Protest vor dem Ministerrat: Wie wird es mit der Schweinehaltung weitergehen? Sollen die armen Tiere ernsthaft auf Betonboden mit scharfkantigen Spalten bleiben müssen?

01.07.2025, Wien

Swimming Pools: Gefahr für Tiere

VGT warnt: Immer wieder werden private Swimming Pools für Tiere zur Todesfalle. Mit einfachen Mitteln kann eine Abhilfe geschaffen werden.

01.07.2025, Wien

Selfies mit Wildtieren – das Geschäft mit dem Tierleid

Sommer ist Urlaubszeit – auf Social Media werden Urlaubsfotos mit Wildtieren immer beliebter. Für die Tiere ist das allerdings die reinste Qual.