Fatale Zustände in AMA-Schweinemastbetrieben - vgt

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Fatale Zustände in AMA-Schweinemastbetrieben

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.07.2012)

Wien, 02.07.2012

Tierquälerei in österreichischer Schweineproduktion

Tierquälerei in österreichischer Schweinefleischproduktion

Knapp sechs Millionen Mastschweine werden jährlich in Österreich geschlachtet. 90 % der in Österreich gemästeten Tiere leben in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark.

Der Verein gegen Tierfabriken VGT hat aktuelles Foto- und Videomaterial in einer umfassenden Analyse aus knapp 30 ostösterreichischen Schweinemasten analysiert. Dabei handelt es sich durchwegs um Betriebe, die unter dem „AMA-Gütesiegel“ bzw. dem REWE-Label „Bauernhof-Garantie“ vermarktet werden.

Die Ergebnisse inklusive Fotos- und Filmmaterial aus den Betrieben.

„Die Zustände in diesen AMA-Gütesiegelbetrieben sind schlicht inakzeptabel“, zeigt sich Elmar Völkl, Campaigner des VGT, entsetzt. „Mit gutem Recht erwarten KonsumentInnen von staatlichen Gütesiegeln außerordentliche, substanzielle Verbesserungen gegenüber dem gesetzlichen Mindestanforderungen – insbesondere wenn es um das Wohlergehen von Tieren geht. Leider wird diese Erwartung vom AMA-Gütesiegel weder in seinen Richtlinien noch in der Praxis erfüllt. Aus unserer Sicht gab es in allen Betrieben sogar Übertretungen des Tierschutzgesetzes.“

Die AMA-Marketing ist eine 100% Tochter der Marktordnungsstelle AMA, einer im Landwirtschaftsministerium eingegliederten Person öffentlichen Rechts. Zwei potenziell widersprüchliche Aufgaben der AMA-Marketing sind einerseits Qualitätssteigerung und andererseits Marketingförderung. Tatsächlich findet sich dieser Widerspruch auch unmittelbar im AMA-Gesetz, im §21a wird der Verwendungszweck des AMA-Beitrages [den die LebensmittelproduzentInnen zu entrichten haben; Anm.] definiert, Elmar Völkl analysiert:
„Während sich die Zweckwidmung der AMA-Beiträge lang und breit auf die Förderung des Absatzes, der Qualität, der Erschließung von Märkten, Vertriebswegen und anderen Marketingmaßnahmen konzentriert, soll 'das Wohlergehen der Tiere' nicht gefördert, sondern lediglich 'vermittelt' werden. - Ein bezeichnender Unterschied!“

„Tatsächlich beschränkt sich das AMA-Gütesiegel im Wesentlichen auf die Sicherstellung konstanter Fleischqualität. Allerdings garantiert genießbares Fleisch alleine noch lange nicht, dass die Tiere glücklich in den Tod gegangen sind“, muss Elmar Völkl attestieren. „In den analysierten Schweinefabriken mussten die Tiere durch die Hölle gehen.“

Ergebnisse der Untersuchung:

  • 96 % Betriebe mit Vollspaltenboden
  • 100 % Betriebe keine Einstreu
  • 79 % unhygienische Bedingungen
  • 79 % fehlendes u./o. mangelhaftes Beschäftigungsmaterial
  • 100 % routinemäßig abgetrennte Schwänze
  • Alle männlichen Mastschweine kastriert
  • 75 % Krankheiten, Verletzungen u./o. Verletzungsgefahr

Elmar Völkl dazu: „So darf es nicht weitergehen! Den Menschen wird Tierschutz immer wichtiger, jedoch selbst die gesetzeskonforme, konventionelle Haltung genügt längst nicht mehr den Vorstellungen der Bevölkerung, geschweige denn den Bedürfnissen der Schweine. Wir fordern drastische Verbesserungen in der Schweinehalteverordnung und eine Evaluierung des AMA-Gesetzes!“

Alle Details zur großen AMA-Schweinerecherche finden Sie unter:
http://www.vgt.at/ama-schweine/

 

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