Xenotransplantation: Neues Leidenspotential für Millionen von Tieren - vgt

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Xenotransplantation: Neues Leidenspotential für Millionen von Tieren

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.01.1999)

02.01.1999

In der modernen, lebensverachtenden Apparate- und Reparaturmedizin soll alles machbar werden, auch das beliebige Austauschen von verbrauchten Organen wie Nieren, Herz, Lunge oder Leber, nachdem diese durch jahrzehntelange widernatürliche Lebensweise (Nikotin, Alkohol, Fleisch etc.) kaputtgemacht wurden. In der heutigen Schulmedizin wurden so Mensch und Tier zu bloßen Ersatzteillagern degradiert. Menschliche Spenderorgane sind bereits knapp geworden, auch wenn die internationale Organhandel-Mafia permanent für Nachschub aus Entwicklungsländern, von Straßenkindern oder chinesischen Todeskandiaten, sorgt. Hier ist oft das Einzelorgan bereits mehr "wert" als das Leben des betroffenen "Spenders". Billiger ist da allemal noch ein Tier-Organ. Und plötzlich sind uns v.a. Menschenaffen, aber auch Schweine, wieder sehr ähnlich. Und so dürfte der schnitzel- und schinkenverspeisende Normalbürger wohl keine ethischen Bedenken haben, wenn ein paar Schweine, statt im Schlachthof, eben in der Transplantationsklinik enden. Und für den erhöhten Bedarf wird dann noch mit Klonen nachgeholfen.

"Xenotransplantation" ist ein nach dem altgriechischen Wort "xenos" (= fremd) benannter Eingriff und beschreibt die Übertragung von Organen oder Organteilen von einer Art auf eine andere. In der Regel aber die Übertragung von einem Tier auf den Menschen. Seit dem Ende des vergangenen Jahrhunderts wurden immer wieder solche Experimente gestartet. Dabei wurden Herz, Niere , Leber und andere Organe von Kaninchen, Schafen oder Affen auf den Menschen übertragen. Den Tieren wurden die Organe in vielen Fällen bei vollem Bewußtsein entnommen! Allein diese Tatsache beweist die Abartigkeit und jeglichen ethischen Empfinden widersprechende Methode solcher Versuche. Sie alle hatten das gleiche Ergebnis: Unsagbare Schmerzen für Tier und Mensch, die von den Betroffenen oft als "Höllenqualen" beschrieben wurden und den Tod des Patienten innerhalb weniger Stunden bis Tage.

Bis heute hat noch kein einziger Patient eine Xenotransplantation über einen längeren Zeitraum überlebt. Das Hauptproblem bei Transplantationen, bei denen Spender und Empfänger nicht genetisch ident sind, also der Patient selbst oder seine eineiiger Zwilling als Spender fungiert, ist die Abstoßungsreaktion. Im Blutplasma des Menschen befinden sich spezifische Eiweißkörper, die Antikörper. Sie erkennen körperfremde Zellen und Gewebe und attackieren diese. Es kommt zu einer Abstoßung, die auch mit stärksten Medikamenten nicht vollständig unterdrückt (supprimiert) werden kann. Immerhin - ein Milliardengeschäft für die Pharmafirmen, u.a. für Sandoz. Diese vor schädlichen Nebenwirkungen strotzenden Medikamente müssen lebenslang eingenommen werden und unterdrücken natürlich auch die Abwehr in Bereichen, wo sie nach wie vor gebraucht würde. Normalerweise banale Krankheiten werden so für Transplantationspatienten mitunter lebensgefährlich! Es gibt im Prinzip zwei Arten der Abstoßung. Die hyperakute Abwehrreaktion - sie tritt nur bei Xenotransplantationen auf - ist besonders gefährlich und endet sofort tödlich. Hierbei wird das Organ innerhalb von Sekunden oder Minuten zerstört.

Bei Übertragung von Mensch zu Mensch tritt die chronische Abwehrreaktion ein, die bei medikamentöser Begleitbehandlung einige Jahre unterdrückt werden kann, bevor es auch dann zu einer Abstoßung kommt. Um diesen "Nebenwirkungen" Abhilfe zu verschaffen, begann man, die tierischen Organe mit Hilfe der Gentechnik "menschlicher" zu machen, um damit Immunreaktionen zu minimieren.

Das erste so vermenschlichte Schwein wurde von Gen-Bastlern 1993 unter dem Namen Astrid "erschaffen", indem ihm Gene des menschlichen Immunsystems implantiert wurden (sog. "transgene Tiere"). Seither müssen mehr und mehr unschuldige Versuchstiere herhalten, um die potentiellen tierischen Organspender immer weiter an die menschlichen Organempfänger anzupassen.

Dennoch sind 97% dieser Versuche fehlgeschlagen! Doch gerade Paviane und Schweine machen die Problematik der Xenotransplantation deutlich. Denn eine weitere nicht zu unterschätzende Gefahr ist die Übertragung von Krankheiten.

Angesichts der bislang ungeklärten Ursachen von AIDS und Ebola ein unberechenbares Gefahrenpotential. So gab es schon Fälle, bei denen mit dem Organ Krebszellen des Spenders mitimplantiert wurden. Bei der Xenotransplantation können aber zusätzlich noch artfremde, bisher unbekannte Viren auf den Menschen übertragen werden. Einen derartigen Fall gab es bei der Entwicklung der Polio-Impfung, deren Serum aus Affennieren gewonnen wurde. Damals wurden täglich über 100 Affen getötet - insgesamt 1,5 Millionen! - deren Nieren zur Herstellung des Impfstoffes verwertet wurden.

Dabei wurden Viren, die beim Tier keine Erkrankung hervorriefen, mit tödlichen Folgen auf den Menschen übertragen - eine der verhängnisvollsten Impfkatastrophen. Einer der es wissen muß, nämlich der amerikanische Tiervirologe Dr. Allan, sagte dazu: "Von unseren 400 Tieren ist kein einziges frei von Viren, die für sie selbst ungefährlich sind, Menschen aber töten können... Jede Xenotransplantation birgt ein unkalkulierbares, möglicherweise tödliches Risiko in sich." Im Schatten der medizinischen und ethischen Probleme bleiben aber v.a. die Tiere wieder einmal auf der Strecke. Bei der Xenotransplantation wird das Mitgeschöpf Tier auf entwürdigende Weise zur profitverheißenden Organfabrik. Und wieviele Transplantationsversuche zwischen Tieren durchgeführt wurden, bis ein spektakulärer Versuch am

Menschen (der letztlich auch nur "Versuchskaninchen" ist) stattfindet, kann nur erahnt werden. Denn Statistiken darüber bleiben in den Geheimarchiven der Folterlabors der Universitäten und Pharmaindustrie. Ganz zu schweigen vom zusätzlichen, aus bloßer Profitgier menschenverursachten Leiden der im wahrsten Sinne des Wortes ausgebeuteten Tiere. Der Kommentar eines Journalisten über einen dieser Tierexperimentatoren: "Tiere, wenn sie an den Teufel glaubten, würden sich ihn in Menschengestalt vorstellen."

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