Tierversuchsverordnung erlassen: Wissenschaftsminister erteilt Tierschutz klare Absage - vgt

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Tierversuchsverordnung erlassen: Wissenschaftsminister erteilt Tierschutz klare Absage

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.12.2015)

Wien, 30.12.2015

600 kritische Stellungnahmen verworfen, Tierversuche in Österreich sollen weiter unkontrolliert bleiben, es wird keinen Kriterienkatalog für Tierversuchsanträge geben

Bei der Tierversuchsindustrie knallen die Sektkorken, ist es ihr doch wieder gelungen, den Tierschutz aus dem Tierversuchsgesetz raus zu halten. Die neue Verordnung für Tierversuchsanträge, die eben vom Wissenschaftsministerium erlassen wurde, erscheint trotz harscher Kritik in 600 Stellungnahmen praktisch unverändert zum Verordnungsentwurf. Es gibt nur 2 weitere Verschlechterungen, wenn man bei einer Verordnung am untersten Niveau überhaupt von Verschlechterung sprechen kann: die Frage nach dem praktischen Nutzen wurde durch wissenschaftlichen und pädagogischen Nutzen ergänzt, sodass die Befriedigung reiner Neugier mit einem Heilmittel für AIDS gleichgestellt wird, und die Tierart wird nicht mehr erfragt, sodass das Leid von Knorpelfischen mit dem von Primaten gleichgesetzt wird. „Von mir aus kann man alle Fragen streichen“, resigniert VGT-Obmann Martin Balluch, „diese Pseudoabwägung von Schaden und Nutzen ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht. Niemals im Leben wird diese Verordnung auch nur zur Ablehnung eines einzigen Tierversuchs führen.“

Und Balluch weiter: „Der Wissenschaftsminister erteilt damit dem Tierschutz eine klare Absage. Wenn es um Tierversuche geht, hat in seinen Augen Tierschutz keine Rolle zu spielen. In Österreich wird jeder einzelne Tierversuchsantrag genehmigt, es gibt keine Kontrollen, es gibt keine gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollkommissionen, es herrscht komplette Narrenfreiheit. Und das, obwohl die Bevölkerung Tierversuche sehr kritisch sieht, Versuche an Hunden, Katzen und Primaten grundsätzlich ablehnt und ein strenges Tierversuchsgesetz wünscht, das Versuche ohne klaren Nutzen für die menschliche Gesundheit verboten wissen will.“

„4 Jahre Diskussion über die ethische Abwägung bei Tierversuchen waren vollkommen sinnlos“, ergänzt Balluch. „3 Jahre wissenschaftliche Projektarbeit für einen Kriterienkatalog wurden verworfen. Eine der MitarbeiterInnen hat aus Protest gekündigt, ein Mitglied in der Beratungskommission des Ministers legte seine Funktion nieder. Das Ministerium verbietet den WissenschaftlerInnen, ihre Ergebnisse zu veröffentlichen, der Endbericht wird unter Verschluss gehalten. Zustände, wie unter Metternich. Kein Wunder, damals wie heute regiert man am Willen der Bevölkerung vorbei und muss daher die öffentliche Meinungsbildung unterdrücken. Die Bankrotterklärung schlechthin: nach all diesem Aufwand wird es keinen Kriterienkatalog und keine ethische Schaden-Nutzen Abwägung geben. Wer an Nutztieren brutale Methoden der Effizienzsteigerung ihrer Ausbeutung erproben will, kann das genauso tun, wie jemand, der Schafe mit Schlagstöcken prügeln will, um die Art der Wunden zu bestaunen. Das sind Tierversuchsreihen, die heute in Österreich durchgeführt werden, obwohl ihr Schaden den 'Nutzen' bei weitem übersteigt. Die Tierversuchsindustrie, ohne Skrupel und jede Fähigkeit zu Mitgefühl, hat sich durchgesetzt: das wird in den nächsten Jahrzehnten auch so bleiben!“

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