Teilen:

Illegale Tiertransport-Verzögerung: Konsequenzen notwendig

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.02.2019)

Niederösterreich, 14.02.2019

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate wurde ein voll beladener und illegal abgestellter Tiertransporter aufgedeckt.

Nachdem der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN in der Steiermark bereits im Sommer einen Transporter, der Schweine mehrere Stunden über Nacht im LKW ließ, der Polizei meldete, wurde nun ein ähnlicher Fall in Niederösterreich gemeldet. Wöchentlich wurden mit rund 200 Schweinen beladene Tiertransporter auf Parkplätzen nur unweit von ihrem Ziel entfernt über Nacht geparkt. Nun muss es Konsequenzen geben.

Illegale Verzögerung

Diese Transporte sollten Schweine von Mastanlagen in Niederösterreich in einen nur 2 bis 3 Stunden entfernten Schlachthof im Norden des Bundeslandes bringen. Statt diese Beförderung, wie gesetzlich vorgeschrieben, ohne Verzögerungen durchzuführen, wurden die Tiere 8 bis 9 Stunden zwischen 21 und 6 Uhr auf Parkplätzen in Ziersdorf und Gauderndorf abgestellt. „Diese Unterbrechungen des Transports dauerten gut viermal so lang als die eigentliche Fahrtzeit! Der einzige Grund ist wohl die Bequemlichkeit für die Fahrer_innen und das Unternehmen. Statt 2 bis 3 Stunden Fahrtzeit betrug der gesamte Transport für die Schweine so bis zu 12 Stunden“, schildert VGT-Kampagnenleiter David Richter.

Transport bedeutet Stress

Die Beförderungszeiten werden gesetzlich beschränkt, da es allgemein anerkannt ist, dass Transporte für die Tiere mehr Stress und Leid bedeuten als die Unterbringung in Stallanlagen. In den Videoaufnahmen der Tierschützer_innen im niederösterreichischen Fall ist gut zu erkennen, wie dicht die Tiere teilweise im LKW ausharren müssen. Einstreu findet sich keines. Ebenso besteht die Befürchtung, dass es keine Trinkanlagen für die Tiere gibt. In den letzten Wochen dürften zudem die kalten Temperaturen zu Gesetzesübertretungen geführt haben – Tiere dürfen unter null Grad im Inneren des Transporters nicht befördert werden.

Gesetzlich eindeutig

In dem aktuellen Fall der Beförderung von Schweinen, die zur Tötung im Schlachthof gebracht werden, innerhalb Niederösterreichs ist die gesetzliche Lage klar: Tiertransporte dürfen nicht verzögert werden und Schlachttiere dürfen innerstaatlich maximal 4,5 Stunden (in besonderen Umständen 8 bis 10 Stunden) transportiert werden, wobei diese Zeiten wiederum keine Verzögerungen rechtfertigen.

Polizeiliches Vorgehen gegen Tierschützer_innen

Bizarr mutete das Eingreifen der Polizei nur wenige Stunden nach Meldung des illegalen Transports an. Die Tierschützer_innen hielten eine kurze, friedliche Mahnwache vor dem Schlachthof, zu dem die Schweine transportiert wurden, ab. Mehrere Beamt_innen forderten darauf die Daten aller Anwesenden – zwei Personen wurden vorübergehend festgehalten. „Das Eingreifen in dem Fall schien weit vehementer als das Eingreifen gegen den illegalen Transport“, schildert eine Aktivistin.

Wir hoffen, dass es in diesem Fall zu Konsequenzen kommt, die nicht nur diese Transportfirma zum Umdenken bewegt, sondern auch alle anderen, die Tiere in Österreich illegal in LKWs einfach abstellen. Es braucht nun endlich ein hartes Durchgreifen gegen Übertretungen bei Tiertransporten, nicht bloße Lippenbekenntnisse der behördlich und politisch Verantwortlichen“, schließt David Richter.

Sendung zum Thema im Tierrechtsradio

18.12.2025, Wien

VGT zu Totschnig: wenn wir "Nutztieren" so viel verdanken, müssen wir sie gut halten

Landwirtschaftsminister hat Studie mit Wertschöpfung aus Nutztierhaltung präsentiert – dieser Profit verpflichtet moralisch dazu, den Tieren etwas zurück zu geben: Vollspaltenverbot!

18.12.2025, Wien

Wie geht es den Tieren auf Weihnachtsmärkten?

Weihnachtsmärkte sollen für Besinnlichkeit und die Vorfreude auf Weihnachten stehen – leider jedoch häufig auf Kosten des Tierwohls! Der VGT klärt über die rechtliche Lage auf.

18.12.2025, Graz

Jäger beschuldigen Tierschützer fälschlich: heute Freispruch am Grazer Straflandesgericht

Um potenziell rechtswidrige Entenjagd zu dokumentieren, fuhr Tierschützer in Jagdgebiet und wurde von der Jagdgesellschaft blockiert – Vorwurf der Nötigung gegen den Tierschützer

17.12.2025, Wien

Kommt zur Anti-Jägerball-Demo vor die Hofburg!

Montag, 26. Jänner 2026, ab 19:00 Uhr

15.12.2025, Wien

Hummer töten – ein Tierschutzproblem, von dem niemand wissen will

Lebendiges Kochen von Krebstieren ohne vorherige Betäubung ist in Österreich verboten. Doch wen interessiert das?

11.12.2025, Wien/Dänemark

Neues Video zeigt die Schweinehaltung in Österreich ab 2034/2038 am Beispiel Dänemark

Was in Dänemark seit 2015 verpflichtend vorgeschrieben ist, wird in Österreich 2034/2038 neuer – von der Regierung hochgelobter – Mindeststandard: weiterhin ein Vollspaltenboden

10.12.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich - Teil 3

Der Zebrafisch hat ungewöhnliche Fähigkeiten. Deshalb ist er bei Tierexperimentator:innen sehr begehrt.

10.12.2025, Strem

Gatterjagd: Eine Begehung durch Tierschutz zeigt: auch Jagdgatter Draskovich aktiv

Wie immer, wenn es um den Schutz der Tiere geht, scheinen Gesetze keinen Wert mehr zu haben – das Gatterjagdverbot im Burgenland wird ständig gebrochen!