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Corona - Tiertransporte stecken in kilometerlangen Staus an Grenzen fest

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.03.2020)

Wien, 19.03.2020

VGT fordert sofortigen Export-Stopp

Tiertransporte werden in Österreich weiter abgefertigt, obwohl bekannt ist, dass diese stunden- oder gar tagelang an den Grenzen feststecken können. Ob sie ihre Zieldestination erreichen werden, ist ebenso ungewiss, denn die Ein- und Durchfuhrbedingungen der Länder können sich stündlich ändern, Grenzen sogar geschlossen werden. Der VGT fordert aufgrund der prekären Lage einen sofortigen Export-Stopp.

Nicht nur Menschen, auch Tiere leiden in den kilometerlangen Staus an den Grenzen – Transportfahrzeuge heizen sich in der prallen Sonne schnell auf, eine Versorgung auf den LKW ist oft unmöglich. In Deutschland musste die Feuerwehr bereits ausrücken, um Tiere in Transportern mit Wasser zu versorgen. Auch werden in der Nähe von Grenzen Bauernhöfe für Notabladungen gesucht, wo Tiere versorgt werden können. Die Situation ist an vielen Grenzübergängen katastrophal.

Es ist für uns unbegreiflich, dass weiterhin Tiertransporte starten dürfen, obwohl stundenlange Wartezeiten vorprogrammiert sind und die Versorgung der Tiere nicht sichergestellt werden kann, sagt Tobias Giesinger, Kampagnenleiter des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT).

Dabei ist die EU-Verordnung unmissverständlich: Es darf kein Transport durchgeführt werden, wenn das Wohlbefinden der Tiere nicht sichergestellt werden kann. Zusätzlich ist die Beförderungsdauer so kurz wie möglich zu halten und der Transport ohne Verzögerungen durchzuführen. Trotzdem werden aus Österreich Tiertransporte abgefertigt. Kilometerlange Staus an den Grenzen und unvorhersehbare Entwicklungen in den Ziel- und Transitländern werden ignoriert.

Exportstopp als einzige Lösung

Die Behörden sind verpflichtet, einen Transport zu untersagen, wenn eine berechtigte Annahme besteht, dass den Tieren dabei unnötiges Leid zugefügt werden könnte. Der VGT fordert einen sofortigen Stopp von Tiertransporten aus Österreich hinaus.

Tobias Giesinger, Kampagnenleiter VGT: Unermessliches Tierleid durch stundenlange Verzögerungen an den Grenzen und unvorhersehbare Entwicklungen fordern einen sofortigen Exportstopp von lebenden Tieren. Wir appellieren an das Ministerium und die zuständigen Behörden aller Bundesländer, aufgrund der akuten Notsituation keine Transporte mehr von Tieren ins Ausland zuzulassen.

Die EU hat gestern in einem Schreiben an alle Ministerien der Mitgliedstaaten nicht an die Tiere gedacht – so sollen die Transporte während der Corona-Krise aufgrund der Infektionsgefahr von Fahrer_innen und Veterinär_innen auch ohne die Begutachtung eines Amtstierarztes abgefertigt werden können. Wie die Tiere geschützt werden könnten, wird nicht thematisiert.

Der VGT hat gemeinsam mit weiteren Tierschutzorganisationen einen Brief der Eurogroup for Animals an die EU unterzeichnet, in dem ein sofortiger Transportstopp aller grenzüberschreitenden Transporte gefordert wird – dieser richtet sich zusätzlich auch an das österreichische Ministerium.

Das Martyrium, dem die Tiere auf Transporten ausgesetzt sind, wird jetzt wegen Corona noch zusätzlich verschlimmert. Wir fordern das Ministerium auf, unverzüglich zu handeln, um das maßlose Leid der Tiere zu stoppen, endet Tobias Giesinger verärgert.

Sendung zum Thema im Tierrechtsradio

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